Das alles … und noch viel mehr …

… würd ich machen, wenn ich König von Deutschland wär. Rio Reisers Song wird wahr, und zwar in Andreas Eschbachs neuem Roman "Ein König für Deutschland". Der neue Eschbach ist da, könnte man sagen. Und wahrlich, der Roman ist wirklich neu, allein schon von seiner Machart. Entgegen seiner bisherigen Knaller wie "Jesus Video", "Eine Billion Dollar" und auch "Ausgebrannt", wagt sich Eschbach diesmal auf ein Genre, das ich so bisher nur in Filmen kannte: Dem Doku-Roman. Dokumentarische Belletristik ist hier treffend, denn neben der eigentlichen spielenden Handlung folgen in "Ein König für Deutschland" lange Versatzstücke, die sich ausgiebig mit dem … Das alles … und noch viel mehr … weiterlesen

Kaum ist es draußen kalt …

… fangen die Damen an zu frieren. Nach einem "Uaaah" und einem gekünstelten "Brrrrr" wird schnell noch die Strickjacke angezogen, die Arme vor der Brust verschränkt, werden die Schultern und die Oberarme mit den Hände geschrubbelt, bis ein ein bitteres "Ist das kalt" ausgestoßen wird. Bei drei Damen im Büro bekommt man davon natürlich die dreifache Dosis zu spüren und zu hören. Da kann man als Mann noch so demonstrativ mit aufgekrempelten Hemdsärmeln herumlaufen. Flugs werden die Fenster zugeschlagen und bis zum Griff nach dem Thermostaten der Heizung ist es auch nicht mehr weit. Das Thermometer steigt. Bis auf 24 … Kaum ist es draußen kalt … weiterlesen

Wenn man hängt

Der Roman, an dem ich aktuell arbeite, gliedert sich in zwei größere Szenarien. Am Freitag war es soweit, dass der erste Teil abgearbeitet und in den zweiten übergleiten sollte. Je mehr ich schrieb, desto verzweifelter wurde ich, denn plötzlich wusste ich nicht, wohin mich das Ganze führen soll. Das ist nicht zu verwechseln mit einer Schreibblockade. Ich hätte entlos weiterschreiben können, aber das Ziel vor Augen fehlte. Ich hatte zwar ein Ende vor Augen, wusste aber nicht, wie ich dorthin kommen sollte, ohne jetzt allzu platt etwas an den Haaren herbeizuzaubern oder etwas zu wiederholen, das schon oft genug zuvor … Wenn man hängt weiterlesen

Es ist Feiertag

Die Jugend von heute … Ich sitze am frühen Abend an der U-Bahn-Haltestelle und werde von einem etwa 16 oder 17jährigen gefragt, ob die Bahn, die um 18:55 Uhr fährt schon weg wäre. Ich schaue ihn an und antworte, dass heute Feiertag ist und der Sonntagsfahrplan gilt. Demnach kommt die Bahn erst um 19:05 Uhr.Er guckt mich an und fragt: "Feiertag?" Da passt mal wieder Ina Deters Song: "Ohne mich." "Und was draußen passiert, interessiert mich nicht, geht die Welt heute unter, geht sie ohne mich." Es ist Feiertag weiterlesen