Das war sie. Die musikalische Reise unter dem Motto "Mut zur Stille – Mut zum Verweilen" startete pünktlich um 17 Uhr am letzten Sonntag in der Stiftskirche. Nachdem der Pfarrer eine kurze Ansprache hielt, ging es auch gleich los. Eine Begrüßung durch mich, ein musikalisches Intro auf dem Keyboard durch Bernd Fieber.
Dann legten Colours & Dreams mit dem Song "Für alles tun" (Musik Pete Seeger / Text aus dem Alten Testament) los. Der Soundcheck vor dem eigentlichen Spiel war gut gelungen. Sowohl das Gitarrenspiel Bernds als auch der glasklare Gesang meiner Schwester Anke schlugen die Zuhörer sofort in den Bann.
Danach begann ich mit meiner Lesung und entführte das Publikum auf einen überfüllten Bahnsteig von wo aus die Reise zum Ich, zu jedem selbst, symbolisch über einen Bahnhof angetreten wurde.
Musik und Geschichte wechselten sich ab. Colours & Dreams spielte Fernweh von Wiebke Schröder und Somewhere down the road von Amy Grant. Die Atmosphäre in der Kirche war fantastisch. Während die Musik spielte, konnte ich das Publikum beobachten und sah wie zahlreiche Zuschauer die Augen geschlossen hatten und Gesang und Spiel auf sich wirken ließen.
Damit hatten wir genau das erreicht, was wir wollten: Die Leute zum Innehalten anregen. Einfach stehenbleiben und in sich hinein horchen. Nicht vor dem Alltag davon laufen, sondern ihn einfach ausblenden und ein wenig Zeit für sich selbst in seinem Inneren zu finden.
Knapp 1 1/4 Stunde spielten Colours & Dreams und las ich die Geschichte vor. Es ist befremdlich in einer Kirche Applaus zu hören, doch der, der uns am Ende der Veranstaltung erwartete, ließ unsere Nackenhaare sträuben.
Während des Abbaus ernteten wir durchgängig positive Resonanz – sodass wir einhellig zu dem Schluss gekommen sind, dass wir ähnliches noch einmal aufziehen werden. Vielleicht in der Stiftskirche, vielleicht auch anderswo.
