Good-bye Instapaper

Ich nutze Evernote Premium seit 8 Jahren und man sollte meinen, dass man gut all seine Notizen an einem Ort halten kann. Natürlich bietet Evernote auch die Möglichkeit, Webseiten zu clippen und zu speichern. Das klappt im Browser mit entsprechendem Add-on ganz gut, ist man jedoch unterwegs, wird es wieder kniffelig.

Man teilt, wartet bis die Seite analysiert ist, der automatische Notiztitel vergeben wurde, man das Notizbuch auswählt, entsprechende Tags hinterlegt und am Ende kann es passieren, dass Platzhalter im Artikel platziert werden, wo vorher eventuell eine Werbeeinblendung zu sehen war.

Außerdem möchte ich meine über 4.600 Notizen nicht noch um Webseiten-Artikel ergänzen, die ich entweder tatsächlich „später lesen“ möchte oder mit denen ich eine zweite Wissensdatenbank aufbaue, um nachschlagen zu können.

Vortrefflich war da der Dienst Read it later, der sich später in Pocket umbenannte. Pocket speichert Artikel in einer lesefreundliche Ansicht und innerhalb der App hat man die Möglichkeit beispielsweise die Textgröße anzupassen.

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Was Pocket nicht bietet ist Übersichtlichkeit. Alle gespeicherten Artikel werden in eine Übersicht importiert, die man nur durch Tags strukturieren kann. Eine Ordnerstruktur fehlt hier völlig.

Diese hingegen bietet der sehr ähnliche Dienst Instapaper. Nachdem Instapaper endlich nach Deutschland kam (nach der Übernahme von Pinterest) und die App kostenlos verfügbar wurde, war ich hellauf begeistert. Übersicht wo nur geht, Ordnerstruktur, Tagging, extrem gute Usability und die Möglichkeit, gespeicherte Artikel auf auf dem Kindle zu lesen.

Hervorragend! Ich transferierte meine wichtigsten Artikel von Pocket zu Instapaper. Nach zwei parallel laufenden Monaten, deinstallierte ich Pocket auf all meinen Geräten und nutzte ausschließlich Instapaper.

Nun hat die Frist für die EU-Datenschutzverordnung dem Lesevergnügen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Instapaper war nicht in der Lage, seinen Service den Richtlinien anzupassen und stellte den Betrieb für Europa einfach ein.

Die bisher gespeicherten Artikel sind in den Apps noch verfügbar, aber es ist nicht möglich, neue Artikel hinzuzufügen.

Das ist natürlich unangenehm, wenn man es mal freundlich ausdrücken will. In der Hoffnung, dass Instapaper es dennoch schafft, den EU-Betrieb wieder aufzunehmen, wartete ich noch geduldig zwei Wochen ab. Zumindest ist der Dienst über die Webseite, die zuvor nur mit einem Hinweis glänzte, dass man den Dienst in der EU derzeit nicht nutzen könne, wieder erreichbar, um wenigstens gespeicherte Artikel abzurufen.

Ich darf nun, wie viele andere auch, das Rad nun zurückdrehen und mich wieder Pocket zuwenden.

Pocket bietet noch einen Premium Dienst an, der aber sein Geld nicht wert ist. Die Features, die dort angeboten werden beschränken sich auf das Speichern von Artikeln, auch wenn diese offline genommen werden – sicherlich kann dies passieren, doch Premium Content stays.

 

 

 

Ein Gedanke zu “Good-bye Instapaper

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