Opus ist da!


Für August war von dem französischen Hersteller Bookeen der neuer Ebook-Reader Cybook Opus angekündigt. Am 03.08. bestellte ich auch gleich das Gerät, um von einem vergünstigten Vorbestellerpreis zu profitieren.

Leider gab es bei Bookeen Engpässe in der Lieferung. Im ganzen August war von dem Gerät nirgendwo etwas zu sehen.

Doch während meines Indientrips kam dann die Versandbestätigung meines Lieferanten. Seit gestern konnte ich das Cybook Opus ausgiebig testen und mir einen ersten Eindruck über die Möglichkeiten verschaffen. E-Ink funktioniert auf elektronischem Wege vage so wie diese Zeichenbretter auf denen man auf Folie schreibt oder malt und alles wieder verschwindet, wenn man die Folie anhebt. Das Opus arbeitet mit einer Flashtechnologie, die erst das ganze Blatt einmal "belichtet", um es von allen Zeichen zu befreien und erst dann die neue Seite aufzubringen. Das dauert zwar nicht nennenswert länger als direkt die Schrift aufs Blatt zu setzen, aber so vermeidet man eventuelle Schatten, die von der vorherigen Seite noch übrig geblieben sind.  1 GByte interner Speicher, davon 950 MB nutzbar für ca. 1.000 komplette Bücher. Erweiterbar ist der Opus durch eine Micro-SD-Karte. Wer also mit den 950 MB zugesichertem Speicher nicht auskommt, kann hier problemlos nachrüsten. Allerdings dürfte es kaum zu Platznot kommen, auch für Vielleser nicht. Beispielsweise hat das knapp 500 Seiten starke Buch "König für Deutschland" von Andreas Eschbach im ePub Format lediglich 425 KByte Speicherplatz belegt.

Die Datenübertragung der Ebooks funktioniert über einen USB-Port (Mini-USB am Opus). Über das kostenlose Adobe Programm Digital Editions, lassen sich Ebooks aus der Bibliothek direkt per Drag & Drop auf den Opus transferieren. Das geht in ein, zwei Sekunde, schon befindet sich das elektronische Buch auf dem Lesegerät.

Mit dem 5 Zoll Display ist der Opus einen Zoll kleiner als der Sony Reader, das tut dem Lesevergnügen allerdings keinen Abbruch. Die Bücher lassen sich bequem lesen. Zumal das Opus auch nur 150 Gramm wiegt (der Sony Reader kommt mit 270 Gramm daher), lässt es sich bequem in einer Hand halten. Im Gegensatz zum Buchlesen hat man dann eine Hand frei, selbst das Blättern klappt bequem mit Finger oder Daumentipp auf die entsprechende Taste. Bookeen liefert das Opus mit einem eleganten Lederschutzcase für den Transport.

Das Bestellen der Ebooks funktioniert am besten und tadellos via Libri.de. Dort sind alle derzeit im ePub Format verfügbaren Bücher lieferbar. Das Sortiment wird täglich ergänzt. Einige Verlage bieten die elektronischen Bücher mittlerweile ca. 2 Euro günstiger als die gebundenen Bücher an. Andere Verlage müssen noch lernen, dass der Nutzer hier einen ganz anderen Wertgegenstand erwirbt, als bei einer Printausgabe, denn rechtlich geschützte Ebooks lassen sich nicht verleihen (es sei denn mitsamt Gerät) oder nach dem Lesen wieder verkaufen. Nach dem Kauf bei Libri.de wird ein Link zum Download generiert, der unter den Konteneinstellungen zur Verfügung gestellt wird. Beim Dowload kann man das gekaufte Buch direkt von Adobe Digital Editions öffnen lassen und es wird in einem Ordner unter Eigene Dateien/My Digital Editions abgelegt.

Das Sichern der geschützten ePub-Dateien ist problemlos. Sie können Adobe Digital Editions auch auf einem zweiten Rechner installieren und die ePub Dateien dort importieren, um auf der sicheren Seite zu sein. Dafür sorgt eine digitale ID in Form der E-Mailadresse, die Sie bei der Registrierung auf der Adobe-Website hinterlegt haben. Sollte Ihr Rechner crashen oder in irgendeiner anderen Form ein Datenverlust auftreten, sind Ihre erworbenen Bücher noch dort sicher, wohin sie sie gespeichert haben. Hier empfehle ich eine Zwischensicherung auf einem USB-Flashspeichermedium und, sobald die Büchersammlung groß genug geworden ist, dass es sich lohnt, das Anlegen einer Ebook-CD-ROM oder DVD-ROM, da die optische Speicherung momentan noch die zuverlässigste ist.

Nicht so toll ist, dass die großen Verlage bisher darauf verzichten das Cover mit ins Ebook einzubauen. Eine diesbezügliche Anfrage bei Randomhouse ergab … keine Reaktion seitens des Verlagsriesen. Lobend sei hier der von Ueberreuter aufgekaufte Verlag Otherworld zu erwähnen, der zumindest in der elektronischen Version des Melzer Romans "Die Dämonenseherin" das Cover mit in die elektronische Form integrierte.

Die Dateigröße von 417 KByte bei 400 Seiten unterscheidet sich dabei nur geringfügig von dem coverlosen Eschbach mit 100 Seiten mehr.

Mein Starterpaket besteht aus einer Mischung von Thrillern und Fantasy-Romane, darunter die erwähnten Romane von Eschbach und Melzer sowie Kyle Mills "Global Warning".

Das Cybook Opus ist derzeit unter anderem bei den Anbietern BOL.de und Buecher.de für 249 Euro zu erhalten. Also zum gleichen Preis, wie der Sony E-Reader, der allerdings bei weitem nicht mit den gleichen Features wie das Opus glänzen kann (mehr Speicher, leichter, schneller, handlicher).


Das Cybook Opus verfügt noch nicht über einen Touchscreen und kommt mit vier Tasten plus Steuerkreuz aus. Eine Zurück-Taste, eine Menü-Taste, die ein Dropdown-Menü aufruft sowie am Rand, die Vor- und Zurück-Buttons (die aber auch über das Steuerkreuz bedient werden können). Der Einschaltkknopf befindet sich an der Oberseite, ebenso der Slot für die Micro-SD-Card. Der USB-Anschluss ist unten angebracht worden. Die Klappe auf der Rückseite lässt sich lösen, um bei Bedarf den Akku zu wechseln oder einen Hardreset des Gerätes vornehmen zu können.

Foto (c) by Bookeen.

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