Die Geschichte beginnt so: Ich habe zu wenig Informationen im Blick.
Da ist direkt vor mir das Fenster mit Word und dem Manuskript. Links sind drei Fenster mit Informationsnotizen aus Evernote geöffnet, so gestreckt und angeordnet, dass ich sie alle im Blick habe.
Namen. Szenarien. Zeichnungen. Landkarten. Und dann hört es auf. Ich habe da noch drei Notizen, die ich geöffnet haben will, um nicht immer mit der Maus die Notizen hin und her zu schieben.
Irgendwann wird es mir zu bunt. Vor mit auf dem Bildschirm sind vier bis fünf weitere Notizfenster angeordnet und was steht direkt vor dem Bildschirm? Mein Laptop, auf dem Word mit dem Manuskript geöffnet ist.
So kann das nicht weiter gehen. Wie wäre es mit drei Bildschirmen am PC?
Leichter gesagt als getan, die meisten Rechner haben nicht mal zwei Anschlüsse für Bildschirme und wenn doch, dann ist oft einer Analog und der andere Digital. Das Ergebnis habe ich im Büro gesehen: das digitale Bild ist in Ordnung, das analoge weist Störungen auf.
Mein iMac Baujahr Mitte 2011 hat einen einzigen Thunderbolt-Anschluss (für die Birnen unter euch: Mini-Displayport-Anschlüsse). Es gibt tolle Adapter dafür, so auch MDP auf DVI. Daran hing mein zweiter Bildschirm. Den dritten habe ich versucht über ein Elgato-Thunderbolt-Hub anzusteuern. Das Hub bietet immerhin zwei Thunderbolt-Anschlüsse und noch einen HDMI Ausgang.
Perfekt, sollte man meinen. Einen Bildschirm über das Hub via Displayport und DVI-Adapter angeschlossen, den zweiten über HDMI.
Apple bestätigt mir im Chat, dass das möglich ist.
Die Ernüchterung folgt, als das Hub von Elgato angekommen ist. Der über HDMI angeschlossene Bildschirm zeigt … nun, ein Bild. Der Display-Port bleibt dunkel. Als ich das HDMI-Kabel entferne, erwacht der zweite Bildschirm zum Leben.
Ich stöbere auf der Website von Elgato und stoße in den FAQ auf die Frage, ob es möglich ist auf die von mir gewünschte Art und Weise zwei Bildschirme ans Hub zu hängen.
Nein, HDMI schaltet sich über Display-Port. Es ist nicht möglich.
In dem Moment fielen mit ob des unqualifizierten Apple-Mitarbeiters so ziemlich viele Schimpfwörter ein, wie Delicious, Braeburn, Granny Smith, Pink Lady und Gala Royal. So richtig schmutzig.
Nun war guter Rat teuer, das Elgato Dock immerhin auch. Zwei Thunderbolt-Displays zu kaufen und sie in Reihe zu schalten (wenn das überhaupt möglich ist) kam jetzt nicht direkt in Frage, nicht bei dem Preis, den die Dinger kosten. Außerdem sind mir die auch mit 27″ für den Schreibtisch zu groß.
Dann kam die verheerend zündende Idee. Der Mac ist fast drei Jahre alt, wird eigentlich Zeit für was Neues.
Ehe ich mich selbst zurückhalten konnte, einen 21,5″ iMac Baujahr Ende 2013 geordert. Der Vorteil von den Neuen: Ultraflach. Der Nachteil: Kein optisches Laufwerk mehr vorhanden. Aber in den letzten drei Jahren habe ich vielleicht zweimal eine DVD ins Laufwerk geschoben. Also zu vernachlässigen.
Wenn ich schon dabei bin, kann ich mein System auch gleich aufrüsten. Es darf etwas mehr sein: Statt eines Intel i5 nun ein i7 mit 3,1 GHz. Die 12 GB RAM sind bei meiner alten Konfiguration auch rasch an ihre Grenzen gestoßen, gerade wenn Chrome mit 20 Tabs geöffnet ist, Spotify und Evernote laufen, in Word ein Manuskript bearbeitet wird und Photoshop noch mit sieben PSD-Dateien geöffnet ist, weil ich zu faul war, die Arbeitsdateien zu speichern.
Die 500 GB HDD war mit nur noch 23 freien GB auch schon fast voll, also gleich einmal ein 1 TB Fusion-Drive einbauen lassen. Die Grafikeinheit verdoppelte ihren Speicher auf 1 GB RAM.
Das klingt alles sehr nett und da der 2013er Mac auch USB 3.0 an Bord hat, im Gegensatz zu meinem alten Schätzchen, durfte ein ANKER 13-fach-USB-Hub nicht fehlen, um die Peripherie anzuschließen.
Nun steht alles. Und statt Shendria auf dem Notebook zu bearbeiten oder Eileen Hannigan durch Costa Rica auf 13″ zu jagen, passiert das alles jetzt wieder direkt vor mir auf dem iMac, während die Bildschirme rechts und links davon die wichtigsten Informationen auf einen Blick liefern – und hin und wieder liefern sie auch einfach nur hübsche Hintergrundbilder 🙂


