Bullshit: Presse schürt wieder die Angst der Bürger

Informationspflicht. Recht auf Informationen, Informationsfreiheit.

Alles schön und gut. Die Leute wollen wissen was passiert, ob Gutes oder Schlechtes.

Und wir können das jetzt gerne ins Metaphysische heben und Quantenphysik mit einbeziehen oder gleich in ganz weite Sphären abheben, aber es ist so wie es ist: Ereignisse fokussieren sich auf die Dinge, die uns am meisten beschäftigen. Das geht ratzfatz und breitet sich aus, wie ein Lauffeuer. Je mehr, ich über eine Sache nachdenke, je intensiver ich mich mit ihr beschäftige, je mehr Aufmerksamkeit ich ihr schenke, desto stärker entwickelt sie sich.

Und das potenziert sich freilich, je mehr Menschen sich gleichzeitig über ein und dieselbe Sache Gedanken machen – Nachrichten verbreiten sich dann wie ein Lauffeuer, gewinnen an Bedeutung, werden genährt und wachsen.

Um nicht die Worte eines alten Jedi-Meisters zu wiederholen, dass die dunkle Seite schneller, leichter und verführerischer ist, die Erfahrung lehrt uns, dass in unserer Welt eher bad news good news sind – denn die Paniknachrichten sind jene, die schnell wellenförmig um sich greifen, sich tsunamiartig ausbreiten und verheerende Wirkungen haben.

Wenn der Wetterdienst über Sonnenschein berichtet, jauchzen nur wenige fröhlich und behalten den Gedanken kurz bei. Wird über Sturm und Hagel berichtet, dann liegt der Ärger förmlich in der Luft und gewinnt mit jedem Impuls an Stärke.

Schlimm wird es mit Nachrichten über Sicherheitslücken, denn die verbreiten sich nicht nur genauso schnell wie schlechtes Wetter, sondern haben noch einen zusätzlichen Effekt: Weist jemand auf potenzielle Schwachstellen hin, wohl wissend, dass diese nicht mit einem Fingerschnippen beseitigt werden können, wächst die Gefahr, dass gerade dann erst recht jemand diese Schwachstellen zu seinem Vorteil ausnutzt, rapide an.

Wer sich dessen bewusst wird oder auch nur im Unbewussten dieser potenziellen Bedrohung Aufmerksamkeit schenkt, verdichtet und fokussiert damit wieder die Sache und gibt ihr neuen Nährboden.

Aktuell am Beispiel der gerade entdeckten Sicherheitslücken bei Funkschlüsseln von Kraftfahrzeugen. Forscher decken die Lücken auf, publizieren sie (nicht, um die Hersteller zu warnen, sondern eher um sich auf die Schulter zu klopfen), die Medien nehmen das gefundene Fressen auf und schlachten es aus.

Und der kleine Gauner in der Nebenstraße, der bisher noch nicht einmal ansatzweise die Idee hatte, sich durch das Hacken von Funkschlüsseln zu bereichern, wird vielleicht gerade dadurch mit der Nase auf diese Möglichkeit gestoßen und auf diesen Weg geführt.

Just my two cents.

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