Gut, ich bin nicht der Schlankeste und kämpfe durch Bürojob, mangelnden Sport und meiner Lieblingsernährung schon seit Jahren mit den Pfunden.
Hin und wieder gönne ich mir mal so etwas Ähnliches wie eine Diät. Da sowas im Kopf beginnt und ich schlecht disziplinierbar bin, muss da schon ein Programm her, dass mir die Sache schmackhaft macht.
Das war 2013 mit Weight Watchers der Fall. Hier geht es nicht um Gruppentreffen, nicht um Rezepte oder so, sondern einfach die Nutzung eines Online-Tagesbuchs, dem Einhaltgebieten wahrer Fressorgien, dem Kontrollieren des Gewichtes, dem Freuen an Erfolgen und natürlich dem Spaß an der Sache, weil: Man kann und darf essen, was man will.
Weight Watchers bewertet die Zunahme von Nahrung mit Punkten. Und hier geht es nicht darum, auf Pommes verzichten zu müssen, sondern man muss sich am Tag und in der Woche nur etwas einschränken und nicht sinnlos mampfen. Gab es heute ein Schnitzel gibt es morgen eben einen Salat oder was anderes leichteres. Man will nicht verbieten, sondern ermuntern, eher zu gesünderer Ernährung zu greifen.
Das klappte 2013 auch ganz gut. Immerhin 15 kg fielen innerhalb von ca. 12 Wochen. Dann kommt der Punkt, an dem man sich neue Kleidung kaufen muss. Das wiederum ist a) eine Investitionssache und b) stellt sich die Frage, bleibt es denn jetzt bei dem Gewicht oder steht zu befürchten, dass man wieder zunimmt und die neu gekauften Klamotten dann eine Fehlinvestition waren.
Also beließ ich es erst mal bei den 15 Kilogramm, stellte das Punktezählen und Tagebuchführen ein und schrieb nur regelmäßig mein Gewicht auf. Das konnte ich dann immerhin drei Monate halten, ehe ich tendenziell wieder zunahm. Die Unlust, erneut wieder Punkte zu zählen, zwar nicht auf Dinge verzichten, sich aber doch insgesamt einschränken zu müssen, obsiegte.
2014 leitete ich eine neue Runde ein, diesmal mit ca. 8 kg, die mir dann erst einmal genügten.
Jetzt ist es wieder soweit. Unwohlsein und Kurzatmigkeit ermahnten mich, mal doch wieder etwas von dem angefutterten Hamsterspeck (harhar) runterzukommen, auch wenn die Regierungspläne anderes vorsehen.
Heute begann ich also mit meinem ersten Tagebucheintrag und dachte, ich falle aus allen Wolken. Weight Watchers hat seine Punktebewertung komplett umgestellt.
Das stellt mich jetzt vor ein Problem, denn an meine alten Tagebucheinträge komme ich nicht mehr, sodass ich kaum Vergleichswerte habe. Zwar gilt noch meine Tagespunktzahl, doch das Wochenextra wurde schon mal arg reduziert.
Schlimmer ist jedoch, dass die Produkte, die ich jeden Tag konsumiere und die eigentlich im Großen und Ganzen als vertretbar gewertet wurden, nun hochgestuft worden sind.
Mein Grundnahrungsmittel ist Cola. Da führt keine Weg dran vorbei. Wegen einer Geschmacksnervenempfindlichkeit kann ich keine Lightprodukte zu mir nehmen. Der Nachgeschmack von Süßstoff ist für mich bitter und hinterlässt beinahe Übelkeit.
WW hatte seinerzeit Cola großzügig bemessen. 200 ml mit 4 Punkten; 400 ml mit 7 Punkten. Da konnte ich mir am Tag ein oder zwei Gläser gönnen ohne mit den Punkten für die Nahrung mein Tagessoll zu sprengen.
Nun hat Cola nach der neuen Rechnung allerdings 5 Punkte bei 200 ml. Und 400 ml schlagen gleich mit 10 Punkten zu buche – ganze 3 Punkte mehr, als noch letztes Jahr!
Ähnliches mit Snacks, die ich normalerweise nicht freiwillig esse, die aber im Rahmen von WW dann Ersatzbefriedigung für Mars, Snickers & Co waren: Corny Müsli-Riegel.
Der normaler Riegel schlug letztes Jahr mit 3 Punkten zu buche, der Light-Riegel (hier geht light, weil es ohne Süßstoff auskommt und nur Zuckerfrei ist) mit 2 Punkten. Aber ohne Zucker schmeckt es reichlich lahm. Der eine Punkt Unterschied machte den Kay im wahrsten Sinne des Wortes nicht fett.
Wie sieht es 2016 aus? 2 Punkte für Corny Free sind geblieben. Aber die Hauptmahlzeit kostet einen jetzt 5 Punkte – 2 Punkte mehr, als noch im letzten Jahr!
Für ein ganzes Brot bei Subway mit fettarmem Fleisch, wie Pute, Schinken oder Hähnchen konnte man etwa 17 – 18 Punkte veranschlagen. Jetzt sind es 20.
Natürlich sind Obst und rohes Gemüse weiterhin punktefrei, der Haken ist nur, dass Obst und Rohkost nur für sehr kurze Zeit bei mir ein Sättigungsgefühl hervorrufen und sich danach der Magen wieder leer anfühlt.
Ich weiß noch nicht, was ich davon halten soll. Erstmal starte ich wieder durch und gucke, wie ich mit dem neuen System klar komme. Mehr als 8 kg dürfen vorerst sowieso nicht runter, sonst habe ich statt Lootchest T-Shirts nur noch Einmannzelte 🙂