Worauf reagiert der geneigte Konsument?
Werbung. Angebote. Preissenkungen.
Da greift hin und wieder der eine oder andere zu einem Produkt, das man vielleicht gar nicht haben will oder braucht, sondern man wird Opfer der Konsumgesellschaft und geschickten Marketings.
Amazon versteht sein Handwerk manchmal recht, manchmal eher schlecht. Wenn ich heute ein Notebook bei Amazon gekauft habe, ist es unsinnig mir zwei Wochen darauf eine E-Mail mit dem Titel „Sie interessieren sich für Notebooks?“ und einer Reihe an Angeboten zu schicken. Die KI des Amazonwerbebots sollte eigentlich registrieren, dass mein Bedarf gesättigt ist.
Ein anderes Stilmittel ist die Wunschliste, die Angebote preislich interessanter machen kann, als sie vielleicht sind.
Als das erste Mal das Samsung Galaxy Note 7 bei Amazon auftauchte, angeboten von einem Drittanbieter (via Marketplace) hab ich es vorsorglich mal in die Wunschliste gelegt. Dass auch Amazon genau auf diesen Artikel hin das Smartphone verkauft, ist nicht zwingend erforderlich. Oft eröffnet Amazon eine eigene Produktseite mit einem anderen Verkaufslink.
In diesem Fall hat Amazon jedoch den bestehenden Produktlink zum eigenen gemacht.
Jetzt kommt’s. Der bescheuerte (sorry, kann nicht anders) Drittanbieter hat das Note 7 für sage und schreibe 1.217,96 Euro eingestellt – obwohl die UVP von 849 Euro bereits feststand. Der hatte wohl darauf spekuliert, die Geräte früher verfügbar zu haben, um dann einen dummen Käufer zu finden, der den Mehrpreis zahlt, nur um als einer der ersten stolzer Besitzer eines Note 7 zu sein.
Pustekuchen.
Doch Amazon macht sich diesen Umstand jetzt marketingtechnisch zunutze.
Man bietet mit PRIME-Versand das Note 7 nun für die oben erwähnten 849,00 Euro an und behauptet kühn, der Preis habe sich um satte 24% gesenkt (war 1.217,96 beim Hinzufügen zur Liste).
Ja, da laust mich doch der Affe, 24% Preissenkung, von 1200 Euronen auf nur Achtfuffzich? Da muss man doch sofort zuschlagen, oder nicht?
Man wird hier jeden Tag auf den Arm genommen, aber nicht fürsorglich.