Das Internet der Dinge, sprich vernetzte Gegenstände des Alltags, hat in vielerlei Form schon bei mir Einzug gehalten. Ob es die Lichtsteuerung via Philips Hue ist, SONOS Lautsprecher, die Musik via Spotify oder Apple Music in jeden Raum meiner Wohnung tragen oder Netatmos Wetterstationen, die mir den aktuellen Status von Raumtemperatur, CO2 Belastung und Luftfeuchtigkeit anzeigen.
Was fehlt denn noch? Natürlich der Kühlschrank, der selbst bestellt. Eine Vision, die sicherlich noch einige Hürden bietet, denn solange Kühlschrankware auf konventionellem Weg geliefert wird, wohin soll sie dann? Vor der Tür abgestellt werden? In die Packstation?
Direkt in den Kühlschrank natürlich, das freilich geht aber nur, wenn wir entweder das Beamen oder eine Nahrungsreplikation erfunden haben.
Amazon Dash Buttons wollen nun einen Schritt in die Richtung gehen. Bisher werden die kleinen Drückwunder kontrovers diskutiert – zurecht natürlich.
Mit einem Klick bestellt man das Produkt, das man mit dem Dash Button verknüpft hat. Die Auswahl ist hier eher überschaulich.
Wenn ich nun Syoss Shampoo verwendet und nicht Schwarzkopf, oder lieber mit Spee wasche, denn mit Ariel oder meine Klingen von Wilkinson und nicht von Gillette beziehe oder aber einfach lieber Tempo Taschentücher kaufe, denn Kleenex – habe ich schon ein Problem. Denn nur die jeweils letztgenannten lassen sich mit einem Produkt verknüpfen.
Und was, wenn ich aus dem Sortiment desselben Herstellers zwei verschiedene Produkte benötige, beispielsweise Gillette Klingen, aber auch Gillette Rasierschaum? Schon ein Problem, dann müssen zwei Dash Buttons her und so platziert werden, dass man nicht versehentlich Klingen bestellt, wenn man denn Rasierschaum benötigt hat.
Vorwürfe von der Verbraucherzentrale weisen zurecht darauf hin, dass hier mangelnde Markttransparenz fehlt. Man kauft blind, ohne den Preis zu kennen, denn der steht nicht auf dem Button. Auf der anderen Seite sieht man den Preis jedoch bei der Bestellbestätigung und kann a) jederzeit vor Versand noch stornieren und b) aufgrund Fernabsatzvertrags gem. BGB noch 14 Tage die Ware wieder zurückschicken.
Warum die Verbraucherzentrale sich erst rührt, wenn ein Riese wie Amazon solche Produkte auf den Markt wirft, ist schleierhaft, denn genau das gleiche Prinzip verwendet die Gillette Box bereits seit Mitte letzten Jahres. Ein Knopfdruck und die vorher festgelegte Menge Klingen werden direkt bei Gillette bestellt – ebenfalls ohne Preistransparent und auf jeden Fall teurer als bei Rossmann oder Amazon.
Kommen wir zum Dash Button und der Frage braucht man das oder wann braucht man es vielleicht zurück.
Es gibt Momente, in denen man merkt, dass etwas zur Neige geht und man es beim nächsten Kauf mit auf die Einkaufsliste schreiben will. Passiert das an Orten, an denen man keine Einkaufsliste zur Hand hat, kann das Vorhaben schnell wieder in Vergessenheit geraten. Im Bad etwa. Oder in der Waschküche. Statt zu vergessen drückt man einfach rasch den Knopf und löst die Bestellung aus.
Fraglich ist allerdings, ob ich hier mit dem Sagrotan Button wirklich das Richtige gefunden habe:
Ich nutze von Sagrotan den No Touch Seifenspender. Tolle Sache. Und ja, die Nachfüllpacks sind bei Amazon deutlich teurer als im Kaufland oder bei DM. Aber für das Ausprobieren neuer Technik opfere ich mich mal.
Nur verkauft Amazon die Nachfüllpacks des No Touch Flüssigseifenspenders nicht einzeln, sondern in 5er-Packs. Dazu muss gesagt sein, dass trotz mehrfachen täglichen Nutzens der Flüssigseife, dieser sehr, sehr ergiebig ist. Da kommt man mitunter mit einem Pack drei Monate aus. Multipliziere ich das mit fünf muss ich erst Anfang Dezember 2017 wieder erneut den Knopf drücken. Lohnt sich das dann? Definitiv nicht.
Gott sei Dank ist der Dash Button kostenlos. Man bezahlt zwar 4,99 Euro für das gute Stück Technik, die einem jedoch als Gutschrift auf dem Amazon Konto wieder gutgeschrieben werden, sobald man die erste Bestellung ausführt.
Muss also jeder für sich selbst entscheiden.
Noch ein Hinweis zur Einrichtung, falls sich jemand für die Knöpfe interessiert. Auf jeden Fall muss die 1-Click-Kaufmöglichkeit bei Amazon aktiviert sein.
Das Verbinden und Einrichten funktioniert nicht übers Web, sondern ausschließlich über die Amazon iOS oder Android App. WLAN-Verbindung und Verknüpfung zu einem Produkt funktionierten problemlos.
Bei den ersten 10 Bestellversuchen bekam ich jedoch immer die Nachricht in die App, dass ich meine Rechnungsadresse ändern müsse. Dies funktionierte jedoch in den 1-Click-Einstellungen nicht. Weder Online-Chat noch Technik-Support konnten mir hier helfen. Ich war kurz davor, den Techniker von Amazon anzurufen, als ich dann spaßeshalber mit unveränderten Einstellungen doch noch einmal den Knopf drückte und siehe da – grüne LED, Bestellung ausgeführt.
Interessantes Detail am Rande: Ich habe gestern Abend bestellt mit Lieferdatum morgen. Vorher hatte ich allerdings noch eine komplett andere Amazon Bestellung mit dem Gratis-Same-Day-Lieferdienst ausgeführt mit Lieferung für heute.
Als ich das Paket aus der Packstation holte staunte ich nicht schlecht, denn die Sagrotan Lieferung war gleich mit eingepackt worden.