Smartphones: Die Sache mit der Display-Größe

Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern?

Acht Jahre Smartphones in der heutigen Form. Was mit dem iPhone 2007 begann (Finger Touch ohne Stift, keine physische Tastatur) hielt 2010 Einzug in mein Leben. Mein erstes Smartphone der Past-iPhone-Ära war das HTC Desire mit Android 2.1 Eclair und Android 2.2 Froyo. Die Displaygröße des Desire betrug 3,7″, war damit etwas größer als der 3,5″ große iPod Touch und für mich angenehmer zu bedienen.

Im Bereich der Tastentelefone gab es einen Trend, der auch in Lethal Weapon 3 thematisiert wurde. Leo Getz (Anything you want, Leo get’s) sagte damals „Wissen Sie, warum die Dinger immer kleiner werden? Damit man sie verliert und sich ein neues kauft.“

Als 2011 das Samsung Galaxy S II herauskam und mit einer Displaygröße von 4,3″ aufwartete, war das ein gewaltiger Sprung nach vorne, was die Bedienbarkeit und Ablesbarkeit anbelangte. Mit der Screengröße arbeitete ich gerne.

Ende 2011 brachte Samsung dann das Galaxy Note raus. Wegen der Möglichkeiten mit einem Stift zu arbeiten (nicht wie auf alten Windows CE Geräten) nutzte ich es eine Weile als Zweitgerät und musste mir bei 5,3″ Display-Größe ständig anhören, was für eine Telefonzelle ich denn mit mir herumschleppe.

Ja, das Ding war mordsgroß und man musste sich daran erst einmal gewöhnen.

Doch ein Jahr später machte auch der Nachfolger des Galaxy S II, nämlich das Galaxy S III (immer noch mit römischen Ziffern geschrieben) mit 4,8″ einen weiteren Sprung um 0,4″ nach vorne.

2013 fielen mir das Nexus 4 und das HTC One M7 in die Hände, beide mit 4,7″ Display – und für mich war eine optimale Größe der Bedien- und Lesbarkeit geboren. 4,7″ nicht mehr, nicht weniger. PERFEKT.

Im Jahr davor zog auch Apple nach und brachte mit dem iPhone 5 erstmals 4″ unter die Haube, was mich wegen des Fingerabdrucksensors 2013 und den Neuerungen in iOS 7 dazu bewog mir ein iPhone 5S zuzulegen. Doch die 4″ waren mir nachwievor viel zu klein, das iPhone 5S verschwand nach einem halben Jahr wieder von meiner Bildfläche.

Im Android-Lager tat sich was. Das LG G2 mit 5,2″ gelangte zu mir und das Nokia Lumia 520 mit 5″ und Windows 8 Mobile.

2014 war der „4,7“ ist die perfekte Größe“-Gedanke völlig dahin, denn die Geräte wurden immer größer und ich pendelte mich zwischen 5 und 5,5″ ein.

Aber 2014 kam auch das iPhone 6 heraus und ich erinnerte mich an die 4,7″ die mir ein Jahr zuvor noch als perfekte Größe in Erinnerung waren. Nicht länger als einen Monat war das iPhone 6 in meinem Besitz und wurde gegen ein 5,5″ großes iPhone 6 Plus getauscht – trotz der wuchtigen Außenmaße bei „nur“ 5,5″

Im selben Jahr kaufte ich mir noch das Nexus 6 von Motorola, das mit stattlichen 5,96″ aufwartete. Puh, das war groß. Fast 6″ Display, es war einfach zu groß. Zu groß im Jahr 2014.

Also blieb ich bei dem Spielrahmen zwischen 5,1″ und 5,5″.

Honor 4X, Huawei P8, OnePlus2 – die alle spielten in der Klasse. Einen Ausreißer bot das Samsung Galaxy Note 4  mit 5,7″ – doch auch das war weit handlicher als das Nexus 6.

2015 und 2016 blieben weiter im Rahmen.

Doch 2017 änderte sich etwas gravierendes. Samsung setzte einen neuen Trend. Auch wenn es das Seitenverhältnis 2:1 vorher schon gab, setzte Samsung es 2017 erst so richtig durch und alle anderen Hersteller zogen nach. 18:9 war das neue 16:9.

Der Clou: Trotz größerer Display-Diagonale ändert sich bei neuem Seitenverhältnis nicht wirklich etwas in der Breite, nur in der Länge, sodass Smartphones mit größerem Display dennoch kompakter gebaut werden konnten, als bisher im 16:9 Format.

Wieder konnte eine Grenze überschritten werden. Trotz 5,8″ Display war das Galaxy S8 (seit dem Galaxy S4 nicht mehr mit römischen Ziffern) wesentlich kleiner und kompakter als ein iPhone 7Plus mit nur 5,5″ Display.

Betrachte ich meine heutigen Daily Driver, liegen sie allesamt drüber und bewegen sich in der Region um 6″, also gar noch größer als das Nexus 6, das mir damals zu groß erschien.

Das Galaxy Note 8 liegt mit 6,3″ weit über allem, das ich bisher als Smartphone bedient habe und ist dennoch wesentlich kleiner, schmaler und dünner als das Nexus 6. Auch die Zweitgeräte, das Google Pixel 2XL mit 6″ knapp 14 Millimeter kleiner, 13 Millimeter schmaler und ganze 9 Gramm leichter. Mit 6,01″ Displaydiagonale ist das OnePlus5T nochmals kleiner als das Pixel 2XL.

War der Standpunkt von 2014 im nächsten Jahr schon überholt, ist 6″ für mich quasi das neue 4,7″ geworden. Das letzte Smartphone unter der 6″-Grenze (das Honor 9) ist, weil es mir vom Display zu klein war, gegen das OnePlus5T getauscht worden.

Die Frage ist, wohin die Reise führt. Aus heutiger Sicht kein ein Display mit 7″ Diagonale unmöglich das Ziel sein – aber „unmöglich“ gibt es nicht, daher bin ich sehr gespannt, wie sich die Sache entwickelt und wann wir wirklich die ersten faltbaren Displays in einem sinnvollen Einsatz sehen.

pixelmania
Nach dem Nexus 6 wieder bei 6″ angekommen. Die Geräte sind jedoch viel kleiner und kompakter als das Nexus 6 es je war. Von links nach rechts: OnePlus5T (6,01″), Galaxy Note 8 (6,3″) und Pixel 2 XL (6,0″)

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