Ja, kommt, Kinners, mal etwas provokanter und auf BILD-Niveau im Titel.
Schaut man sich das aktuelle Line-up von Apples Smartphones an, dann hat der geneigte Käufer aktuell die Qual der Wahl zwischen fünf verschiedenen Geräten plus Varianten.
Das iPhone SE
Das iPhone 6s und 6s Plus
Das iPhone 7 und 7 Plus
Das iPhone 8 und 8 Plus
Das iPhone X
Mehr Vielfalt denn je.
Lassen wir das SE mal außen vor. Während wir eine neue Generation mit erstmals drei Geräten haben, befinden sich im Verkauf und noch in der Produktion zwei weitere Geräte mit je einer Variante: Das 6S und das 7er, die dann jeweils zum vergünstigten Preis angeboten werden. Günstig nach Cupertino-Rechnung freilich. Der Preisverfall im Apple-Lager ist ja nicht so hoch, wie bei anderen Konkurrenzproduktion.
Apple hält die Vorjahresgeneration eigentlich immer noch als „günstigeres“ Kaufobjekt vor. Da werden jedoch nicht nur Lagerbestände abverkauft, sondern es wird fleißig weiterproduziert.
Beim iPhone X sieht es jetzt anders aus. Zum einen geistert die Meldung durchs Netz, dass die Produktion bereits heruntergefahren wird (auf die Hälfte). Die Mutmaßung, das Gerät verkaufe sich schlecht (bei dem Preis nicht unbedingt ein Wunder), steht auf der einen Seite.
Jedoch gibt es auch Analysten-Meinungen, die einen ganz anderen Hintergrund schildern. Hier geht man davon aus, dass die Produktion des iPhone X Mitte des Jahres sogar komplett eingestampft wird – nicht notwendigerweise wegen schlechter Verkäufe, sondern um Platz zu machen für die nächste Generation.
Ein iPhone X-Nachfolger im gleichen oder ähnlichen Design wie das aktuelle Modell könnte Apple im eigenen Hause Konkurrenz machen, wenn das Vorjahresmodell noch im Line-up bestehen bleibt und günstiger angeboten wird.
Aktuell hat das iPhone X mit seinem Display und Design ein Alleinstellungsmerkmal, das sich beim bisher geleakten Setup für 2018 aber gravierend ändert.
Den Analysten nach soll Apple dieses Jahr drei neue Geräte vorstellen, die sich designtechnisch am iPhone X orientieren. Ganz Display, ganz Kerbe sozusagen.
Nach Analyst Ming-Chi Kuo soll Apple dieses Jahr einen direkten Nachfolger des iPhone X mit einem 5,8″ OLED-Display vorstellen. Einen größeren Bruder, quasi das Plus-Modell mit sage und schreibe 6,5″ und ein abgespecktes, günstigeres Modell im gleichen Design, jedoch mit LCD-Displaytechnologie und 6,1″ in der Bildschirmdiagonale.
Platz für das alte iPhone X bleibt da einfach nicht. Niemand würde die teureren OLED-Geräte kaufen und vermutlich wäre im Preisgefüge sogar die LCD-Variante teurer als die erste Generation des aktuellen 10er-Smartphones.
Damit ist das iPhone X jetzt schon ein Auslaufmodell.
Für welche der Mutmaßungen wollen wir Partei ergreifen? Zugeben, dass Apple sich hier verschätzt oder zu hoch gepokert hat und dann weit hinter den eigenen Erwartungen zurückhängt? Oder von Strategie sprechen und damit Apple verteidigen, sie hätten für alles einen Plan?
Zumindest bei den Zulieferern löste die Meldung des Zurückfahrens der Produktion wohl Panik und Empörung aus und von immensen Verlusten ist die Rede. Von einer Strategie kann hier also wohl eher nicht die Rede sein.
Die Wahrheit wird irgendwo dazwischen liegen, denn die Vermutung, das iPhone X störe den Verkauf der kommenden Generation, klingt nicht ganz unplausibel.
Bleibt noch die Frage, wie Apple die neuen Geräte nennen wird. Betrachten sie das iPhone X als Jubiläums-Gerät und bleiben einmalig dabei, gehen dann auf das iPhone 9?
Das klänge nur logisch, wenn sie das X wie ein X und nicht wie eine 10 aussprechen würden. Rückschritt kann nicht Sinn der Sache sein.
Eine Kette unendlich fortzuführen wäre auch doof. Irgendwann ist Schluss mit dem Zählen. Niemand will von einem iPhone 11, 12 oder 13 sprechen wollen – nicht nur im Apple-Lager, das gilt auch für andere Produkte. Damit würde man sich nur lächerlich machen (wenn man nicht gerade Browser-Versionen bis ins Unendliche hochzählt).
Beim Betriebssystem wurde ein Punkt gesetzt. 10 und nicht weiter. Das hat auch Microsoft inzwischen erkannt, indem es Windows 10, statt 9 herausbrachte und erklärte, dass Windows 10 auch die letzte Zahlenversion sein würde.
Apple hat es bei vielen Geräten drangegeben, eine Nummerierung fortzuführen. Beim iPad beispielsweise. Während es zum Ur-iPad noch eine Version 2 gab, sind die nachfolgenden Versionen nur als iPad bezeichnet worden. Das iPad Air hatte noch einen 2er-Nachfahren, beim iPad Pro gibts keine Nummerierung. Ebenso beim iPod Touch. Bei Macs sowieso nicht. Nur das iPad Mini wartet noch mit einer Nummerierung auf.
Also, bleibt es vielleicht einfach beim iPhone? Beim The New iPhone? Beim iPhone X 2018. Beim iPhone X gefolgt von einem Codenamen, für die Apple im Bereich seines macOS ja auch bekannt ist?
Bis September ist noch ein Weilchen hin. Vorher werden wir etwas über das „neue iOS“ erfahren, jedoch auch hier gibt es schon Berichte, dass Apple wohl die „schlechten Wochen“ aus der Erinnerung seiner Jünger streichen will und sich primär auf Schadenbegrenzung, sprich Optimierung und Qualität, denn auf neue Features und ein Redesign stürzen wird. Bei alle den Pannen aus 2017 ist das auch bitter notwendig.
In diesem Sinne: Kauf kein iPhone X, denn du kaufst ein Auslaufmodell zum Preis eines brandneuen Produkts!