Kurzkritiken – Ein paar Filme


Ein paar Kurzkritiken zu Filmen, die ich in den letzten Wochen gesehen habe:

1. The Big Lebowski

Ein Kultfilm mit Jeff Bridges, John Goodman, Steve Buscemi, Tara Reid u.a. aus 1998.
Der Film ist alt, ich weiß, aber ich hatte ihn zuvor nie gesehen und auf Drängen meiner Kollegen und Freunde ihn mir neulich dann doch einmal angetan.
The Dude (Lebowsky), wird mit einem anderen Lebowsky verwechselt und übelst zusammen geschlagen. Als der Dude dahinter kommt, dass eigentlich jemand anderer gemeint war, sucht er den großen Lebwosky auf, um eine Entschädigung für seinen rounierten Teppich zu bekommen. Lebowsky, ein alter, großkotziger Millionär bittet den Dude um Hilfe. Damit beginnt eine haarsträubende schwarze Komödie, geprägt von coolen Sprüchen, Trotteln und vulgärer Sprache. Gnädigerweise hat man das Wort "fuck" in der deutschen Synchro durch "bekackt" ersetzt.

Der Film ist kult. Gesehen haben sollte man ihn. Brillant: John Goodman, als schießwütiger Vietnam Veteran.

2. Nachts im Museum

Ich mag Ben Stiller eigentlich gar nicht. Aber nachdem mein Bruder meinte, der Film wäre ein Heidenspaß für Kinder, hab ich ihn mir dann doch mit Kay Junior angesehen. Und was war? Er war ein Heidenspaß.

Ben Stiller spielt den Loser Larry, der einmal wieder seinen Job verloren hat und seinem Sohn zeigen will, dass er doch mehr kann, als es den Anschein hat. Er nimmt einen Job im städischen Geschichtsmuseum als Nachtwächter an und erlebt die sonderbarsten Dinge, denn nach Sonnenuntergang erwachen die ausgestellten Figuren zum Leben. Ein ulkiges Abenteuer mit jeder Menge zündender Gags.

3. Zathura – Ein Weltraumabenteuer

Zwei sich ewig streitende Brüder aus einer geschiedenen Ehe finden eines Tages ein uralt wirkendes Tabletop Spiel namens Zathura. Als sie an dem Aufziehschlüssel drehen und das Spiel beginnt, ahnen sie nicht, dass sie es erst beenden können, wenn einer der beiden am Ziel angelangt ist. Doch jede Ereigniskarte, die sie ziehen wird plötzlich zur Realität. Angefangen vom Meteoritenschauer, der in das Haus schießt bis hin zu den echsenartigen Zorgons, die mit ihrem Raumschiff das Haus in Stücke schießen. Von ihrer älteren Schwester erhalten die beiden Brüder keine Hilfe, denn nach der Ereigniskarte "Crewman in Hybernation" wird diese kurzerhand für fünf Runden im Bad eingefroren.

Zathura erzählt nicht nur ein spannendes und vergnügliches Abenteuer, sondern enthält auch gerade für Kinder/Geschwister, die in einer getrennten Ehe aufwachsen eine Botschaft, wie wertvoll sie selbst sind, wie sie ihre Situation meistern können und wie wertvoll es ist, auf den Bruder und die Schwester acht zu geben und sich gegeneinander zu achten.

4. Jumper

Basierend auf dem ersten Roman der Jumper Trilogie des amerikanischen Autors Steven Gould setzt Doug Liman, der Regisseur des Bourne Ultimatums, dieses rasante Abenteuer in Szene. Jumper erzählt die Geschichte von David Rice, der als Junge die Fähigkeit an sich entdeckt, zu teleportieren. Nachdem seine Mutter die Familie verlassen hat und der Vater mehr und mehr zu einem versoffenen Ekel mutiert, flüchtet David als Jugendlicher von zu Hause, bricht in eine Bank ein und lässt sich das Leben von da an gut gehen.

Der Einbruch in die Bank ruft jedoch die Paladine auf den Plan, eine Organisation, die bereits seit Jahrhunderten Jumper wie David aufspürt und tötet, weil es ihrer Auffassung nach wider die Natur ist und nur Gott über solch gewaltige Macht verfügen darf, wie die Jumper es haben. Einer dieser Paladine ist Roland (Samuel L. Jackson), der die Jagd auf David eröffnet.

Schön inszenierter SciFi Film mit einem Hayden Christensen, der nicht mehr ganz so steif agiert, wie er es noch in den jüngsten Star Wars Filmen tat. Der Film zeichnet sich im Zeitalter der Überlängen durch erfrischende 88 Minuten aus und lässt dem Zuschauer kaum Zeit zum Durchatmen.

Etwas mehr über den Hintergrund der Jumper und der Paladine hätte ich mir noch gewünscht, aber vielleicht wird das ja Thema der nächsten beiden Filme.

Die Romane von Steven Gould wurden bisher nicht in Deutschland veröffentlicht und sind derzeit in amerikanischen Originalausgaben oder als Film Tie-ins bei Amazon erhältlich.

5. Planet Terror

Argh! Robert Rodriguez und Quentin Tarantino sind bekannt für ihre schrägen Filme. Dem steht Planet Terror in nichts nach. Höchst unappetitlich wird ein Zombie-Massaker-Film inszeniert, der mit einiger Starbesetzung (wie üblich in Rodriguez-Filmen) aufzuwarten weiß. Bruce Willis, Jeff Fahey, Rose McGowan, Michael Biehn und Quentin Tarantino sind nur einige dieser Schauspieler.

Worum geht’s? In einem amerikanischen Kleinstädtchen bricht eine Virenepidemie aus, die jeden, der sich infiziert in einen blutrünstigen Zombie verwandelt. Offenbar steckt das Militär dahinter. Ein afghanischer Wissenschaftler hatte ein Nervengift entwickelt, das in wenigen Minuten töten sollte, doch die Opfer mutierten zu Zombies und einer ungeheuren Fresssucht. Bruce Willis als Kommandant einer Militäreinheit hat erkannt, dass das Nervengas in dosierter Form ihn und seine Männer am Leben erhält und die Mutationen verzögert. Auf der Suche und mit dem Versprechen nach einem Gegenmittel zur Heilung, hängt er sich und seine Männer an den Afghanen Abby (gespielt von Naveen Andrews "Sayed" aus LOST). Doch Abby legt das Militär herein und setzt das Gas frei.

Inmitten der Zombierevolte stürzt die Gogo-Tänzerin Cherry (Rose McGowan), die auch gleich zu Beginn des Films ein Bein verliert, das ihr später amputiert werden muss. Gemeinsam mit einer Gruppe zusammengewürfelter Überlebender stellt sie sich der Zombie-Bedrohung und versucht zu fliehen – in der Hoffnung irgendwann ein Gegenmittel zu finden.

Planet Terror ist total schräg. Josh Brolin als durchgeknallter Doktor Block. Quentin Tarantino geht in seiner krank-lüsternen Rolle, die er schon in From Dusk Till Dawn geprägt hat, voll auf. Rose McGowan humpelt in zwei Dritteln des Films mit einem Holzbein, später mit einem Schnellfeuergewehr als Beinersatz über die Leinwand. Jeff Fahey ist nur an an seiner Barbecue Sauce, der besten in Texas, interessiert. Michael Bien als Sheriff ist sich der Bedrohung durch die Zombies nicht bewusst, sondern stürzt sich lieber auf den kleinen Gauner Wray, der jedoch nur helfen will. Blutspritzen ohne Ende. Und das Ganze noch auf Filmmaterial aus den 70ern gedreht, damit der Film als Homage an die B-Movies dieser Zeit zum Kultklassiker avancieren kann.

Ja, den muss man gesehen haben, auch wenn er an einigen Stellen unappetitlich ist 🙂

Versteckte Gags im Film.
Wir erinnern uns an Highlander und den berühmten Spruch des britischen Sexsternchens Corinne Russel als Candy:

Candy: Hi, ich bin Candy!
Kurgan: Natürlich bist du das.

In Planet Terror erleben wir Anlehnungen an andere Filme am laufenden Band, hier die Persiflage:

Cherry: Ich bin Cherry
Dakota: Natürlich bist du das.

6. John Rambo

Filme, die die Welt nicht braucht. 2007 und 2008 scheint die Zeit der Fortsetzungen uralter Schinken zu sein. Nachdem bereits Rocky Balboa als sechster Film nach endloser Zeit die Leinwand zurückeroberte und in Bälde das vierte Indiana Jones Abenteuer zu sehen sein wird, ist zwanzig Jahre nach dem dritten Film auch John Rambo zurückgekehrt.

Die Story ist einfach erzählt. Eine Gruppe Söldner soll in Burma gestrandete Missionare retten. Rambo, der eigentlich nur das Boot fährt, das die Söldner gechartert haben, wirft sich mit in die Schlacht gegen die birmischen Truppen.

Warum ein neuer Rambo Film in dem Rambo gar nicht so richtig zur Geltung kommt. Der alternde Stallone musste  dies nicht tun. Es passt auch irgendwie nicht mehr. Dementsprechend gibt es zwar einige treudoofe Blicke und verbissene Gesichtszüge und zwei Einstellungen, die wir aus den Vorgängerfilmen noch kennen, aber so richtig Rambo ist das alles nicht mehr. Der Film hätte auch ohne den Rambo Aufsatz gezeigt werden können, nur ändert das nichts an der Tatsache, dass er wie eine Action-B-Movie Produktion der 80er wirkt. Lieblos, mit einigen schockierenden Effekten, die wir sicherlich auch schon aus Filmen wie Blood Money oder Tränen der Sonne kennen.

Gerade letzterer, der mit ähnlicher Thematik angehaucht ist, schlägt John Rambo einfach um Längen, was nicht zuletzt an Bruce Willis und Monica Belluci liegen mag, die einfach besser schauspielern als Sly Stallone oder Julie Benz (Buffy).


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