Der Junge Regin setzt ihr am heftigsten zu, verspottet sie, hänselt sie und lauert ihr mit seinen Bewunderern immer wieder auf, um ihr die übelsten Streiche zu spielen.
Doch damit nicht genug: Sonea, wie auch ihr Mentor Rothen und der Administrator der Gilde, Lorlen, wissen um das Geheimnis des Hohen Lords, des Führers der Gilde. Lord Akkarin prakitiziert Schwarze Magie. Als er dahinter kommt, dass sein Geheimnis keines mehr ist, greift er durch, macht Sonea zu seinem neuen Schützling und entlässt Rothen damit aus seinen Pflichten. Gleichzeitig droht er den dreien Konsequenzen an, wenn einer von ihnen auch nur ein Sterbenswörtchen von seinen verbotenen Praktiken durchsickern lässt.
Während alle Welt glaubt, Sonea wäre eine besondere Ehre als Schützling des Hohen Lords zuteil geworden, sieht sich die junge Novizin in die Enge getrieben. Ihre Liebe zu Rothens Sohn Dorrien scheint zum Scheitern verurteilt, denn in der Residenz des Gildenführers kommt sie sich nunmehr wie eine Gefangene vor.
Indessen sucht Lord Dannyl, als neu ernannter Botschafter, im Auftrag Rothens und Lorlens in den verbündeten Ländern nach Hinweisen auf "alte" Magie. Er ist völlig ahnungslos über die wahre Bedeutung seiner Mission, als er auf den Spuren Akkarins wandelt.
Der zweite Roman aus der Trilogie "Die Gilde der schwarzen Magier" (was meines Erachtens schlicht falsch übersetzt wurde, denn das Original lautet "The Black Magician" und bezieht sich auf Akkarin als Schwarzmagier) hinterlässt einen zwiespältiges Gefühl. Ohne Zweifel ist der Roman sauspannend auf seine Art und zwingt den Leser, zügig weiterzulesen. Die Abenteuer Dannyls in fernen Ländern sind genauso interessant wie das Ränkespiel zwischen Akkarin, Lorlen und Rothen und Soneas wachsende Kräfte auf der anderen Seite. Die Gemeinheiten, die Sonea durch Regin über sich ergehen lässt, bilden einen weiteren Kern des Romans – und genau das ist mir etwas säuerlich aufgestoßen. Bei Regin hab ich unwillkürlich Draco Malfoy aus Harry Potter vor Augen. Allerdings muss man Trudi Canavan zugute halten, dass Malfoy Potter nie solche Streiche gespielt hat, wie Regin Sonea. Die Ähnlichkeit mit den Kontrahenten erschöpft auch schon jeden Bezug zu Harry Potter, denn Magie wird bei der Gilde ganz anders geschrieben als beispielsweise in Hogwarts. Hier geht es um innere Kraft und Stärke und nicht um Zauberstäbe und fliegende Besen. Und Zaubersprüche? Nein, die sucht man bei Trudi Canavan ebenfalls vergeblich.
Fazit: Band zwei, der seinen Vorgänger auch gleich mit 600 Seiten um 60 Seiten übertrifft, liest sich flüssig und spannend und macht weiterhin Lust auf mehr, nämlich Band Nr. 3
