Die "Saga der Sieben Sonnen" hat als ambitioniertes, epochales SF-Großprojekt mit dem siebten Band sein Ende erfahren. Der Veröffentlichungsrhythmus in Deutschland wurde auch arg verkürzt, sodass dieses Jahr nicht nur der sechste, sondern jüngst auch der letzte Roman in der deutschen Übersetzung erschienen ist.
Eigentlich hatte ich mich vom Leserhythmus auf jährliche Bände eingerichtet, aber nachdem Band 6 unheimlich spannend endete, beschloss ich die Serie jetzt in einem Endspurt zu Ende zu lesen.
Den sechsten Roman "Der Metallschwarm" habe ich heute beendet. Es ist nahezu unmöglich bei der vorangeschrittenen Komplexität eine Inhaltsangabe abzugeben. So liest sich auch das einleitende "Was bisher geschah" als fast eigenständiges, über 16seitiges Epos.
Fakt ist, dass sich die Dinge in der Galaxis immer mehr zuspitzen. Während die Hydroger besiegt zu sein scheinen, breiten sich neue Gefahren im Universum aus.
Die Klikiss sind zurückgekehrt und starten ihre Schwarmkriege. Gleichzeitig versuchen ihre schwarzen Roboter nicht nur Klikiss, sondern alles Leben im Universum zu vernichten. Die Elementare der Faeros sind nach dem Krieg gegen die Hydroger durch den früheren Ildiraner Rusah gestärkt, denn er hat sich über das Thism (seinen Seelenfaden) mit ihnen verbunden. Sie greifen nicht nur den Weltwald der Verdani auf Theroc an, sondern auch das Ildiranische Reich.
Während König Peter und seine Frau Estarra auf Theroc die Konföderation bilden, der sich rasch die Roamer und andere ehemalige Hanse-Kolonien anschließen, sieht der Vorsitzende der Terranischen Hanse rot und sucht sich neue Ziele. Statt sich auf die wahren Gefahren in Form der Klikiss, deren Roboter und der Faeros zu konzentrieren, lässt Vorsitzender Wenzeslas hilflose Kolonien angreifen und Sprecher unabhängiger Welten kreuzigen.
"Der Metallschwarm" führt den Krieg der Menschheit gegen sich selbst konsequent fort. Der Gegner kann noch so schrecklich sein, die Gefahr noch so groß, statt sich dem eigentlichen Problem zu stellen, legen sich die Menschen ständig selbst Steine in den Weg.
Einen Wermutstropfen hat der Roman bei aller Spannung dennoch: Der titelgebende Metallschwarm, eine Armada von Schiffen des Roboters Sirix, existiert nur für ein paar Buchseiten und wird schon im ersten Drittel des Romans fast komplett vernichtet. Offenbar hatte Anderson hier zunächst größeres im Sinn, schlug dann während des Schreibens einen anderen Kurs ein und liefert einen überzeugenden, immer düster und verzweifelter werdenden Kampf der Menschen gegen sich selbst sowie der Menschheit und den Ildiranern gegen die Faeros und die Klikiss.
Auf zum siebten und letzten Roman.