Bereits letztes Jahr hat ASUS das Padfone angekündigt, ein Hybrid aus Smartphone und Tablet. Der Clou daran ist, dass die komplette Technik im Smartphone steckt und das Tablet quasi nur aus Bildschirmdisplay und zusätzlichem Akku besteht.
Ein Gerät, zwei Komponenten. Man schleppt nur noch eine Einheit mit sich herum. Und wenn man eine SIM fürs Smartphone hat, braucht man das Tablet nicht extra via WiFi zu tethern oder eine zweite SIM zu kaufen. Soweit hört sich das sinnvoll an. Doch ich fragte mich immer wieder, wie oft würde ich wohl das Telefon aus dem Tablet ziehen und wieder reinstecken, weil ich doch hier mal telefoniere und Fotos aus der Hand schieße und dort wieder mit dem Tablet agiere.
Da zählt auch der Punkt nicht, dass man bei eingelegtem Smartphone dennoch mit Bluetooth Headset telefonieren kann.
Als ich vorhin mit meinem Schwager über das Padfone sprach, philosophierten wir über eine Art Miniaturtelefonhörer, den man vielleicht integrieren könnte. Na ja, Zukunftsmusik, oder?
Nachdem ich zu Hause war, beschloss ich, mir endlich mal das Netbooknews-Präsentationsvideo des Padfones anzusehen und … ihr könnt gar nicht glauben, wie doof ich geguckt habe, als der Moderator tatsächlich den Bluetooth-Telefonhörer hervorzaubert, mit dem man telefonieren kann, wenn sich das Telefon im Pad befindet.
Jetzt ergibt das Padfone sogar für mich Sinn. Wer einen Vorgeschmack auf die nächste ASUS-Revolution (1. der Transformer, ein Tablet-Netbook-Hybride, 2. der Transformer Prime, erstes Quadcore Tablet) bekommen möchte, schaut sich das Video am besten selbst an und klatscht enthusiastisch bei dem Ausruf „9 times battery life“ in die Hände.
Hat nicht RIM mit seinem Playbook viel Prügel bezogen, weil man es dort gewagt hatte, den Netzzugang nur über das zusätzliche Handy laufen zu lassen? Ich würde das deshalb als einen Versuch werten, die Leute mit Tablet und Handy an Asus zu binden – und bei den Handys ist Asus ja derzeit nun wirklich nicht die erste Wahl der meisten Käufer…
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Ich bin mir nicht mehr sicher, wie das seinerzeit mit dem Playbook gelaufen ist. ASUS hatte mal ein paar Smartphones am Start, dann ist es in der Richtung eher ruhig geworden, weil andere Taiwanesen und Südkoreaner sich geschickt in den Vordergrund drückten. Bevor hier jemand auch nur was von HTC gehört hat, waren ASUS Smartphones aus dem deutschen Markt. Dann begann HTC unter eigenem Firmennamen auch Europa zu fluten, statt wie zuvor nur Zulieferer für Provider zu sein (wie die MDA-Serie bei T-Mobile und Eplus). ASUS besann sich wieder auf das Kernkonzept, brachte außer Mainboards auch Laptops heraus und konzentrierte sich dann auf die Entwicklung des Eee PCs, der dann das Netbookzeitalter einläutete. Nachdem ASUS mit zumindest meiner Meinung nach mit beiden Transformern bewiesen hat, dass sie in der vordersten Liga von Tablet-Herstellern spielen, ist das Wiederentdecken des Smartphonemarktes vielleicht sogar eine logische Konsequenz. Auf der anderen Seite wäre es natürlich denkbar, dass man von Smart- und Superphones weg einzig auf die Hybridschiene setzt und Geräte entwickelt, die einfach (fast) alles können.
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