Dieses Jahr sieht es sehr mau aus mit Lesen. Ich komme kaum dazu, selbst ein Buch in die Hand zu nehmen und wenn, dann brauche ich endlos lange dafür, es durchzulesen. Da kommen stellenweise schon mal zwei Monate zusammen, wie ihr sicherlich schon bemerkt habt. Den Nachttisch hab ich schon gar nicht mehr aktualisiert, das ist schon fast peinlich.
Dennoch habe ich ein paar Bücher gelesen und werde sie mal im Schnelldurchgang abfrühstücken.
Fangen wir an:
Vampire Earth 3 – Donnerschläge von E.E. Knight
Worum geht’s?
Unser Held David Valentine auf großer Karibikfahrt – und tatsächlich, wie ein Pirates of the Caribbean-Abenteuer mutet auch der ganze Roman an. Auf der Suche nach einer geheimnisvollen Waffe, die gegen die außerirdischen Kur bzw. deren Werkzeuge, die Schlächter, helfen soll, infiltriert Valentine die Marine der Kur, eignet sich ein Kanonenboot an, verliebt sich und macht den Schlächtern wieder den Garaus.
Wie ist es geschrieben?
Routiniert, aber mit viel Leerlauf, daher in meinen Augen deutlich schlechter als Band 1 und 2. Oder ist das schon das Sättigungsgefühl?
Lese ich mehr von E.E. Knight?
Sicher werde ich auch den nächsten Vampire Earth lesen. Leider ist die Serie auf Deutsch von Heyne aus dem Programm gestrichen worden, sodass ich die letzten Bände dann wohl im Original konsumieren müsste. Ich sehe jetzt schon, wie Oliver Naujoks sich dabei ins Fäustchen lacht.
Tentakeltraum von Dirk van den Boom
Worum geht’s?
Nach dem ersten Kontakt mit der Tentakel-Spezies werden die Rufe nach Friedensverhandlungen laut. Grund für das Militär eine entsprechende Konferenz als Ablenkung für einen Großangriff zu nutzen. Dumm nur, dass die Tentakel genau das Gleiche im Sinn haben.
Wie ist es geschrieben?
Viel zu literarisch. Dirk van den Boom vereint sprachlich alles, was ein Marcel Reich-Ranicki schätzt und setzt es in einen Stoff um, den besagter Reich-Ranicki vorzeitig ergrauen lassen würde, wäre er nicht bereits grau. Nein, Spaß beiseite. Wo van den Boom drauf steht, ist auch van den Boom drin. Und den bekommt ihr zu 100 Prozent. Insgesamt ist der zweite Band eher auf Taktik und Diplomatie ausgelegt. Die Actionfreunde werden aber im letzten Drittel durch eine Wahnsinnsschlacht entschädigt, die man sonst nur bei Ringo findet.
Mehr Boom?
Ich bitte euch. Auf jeden Fall!
Star Wars: Darth Bane – Schöpfer der Dunkelheit von Drew Karpyshyn
Zur Abwechslung mal wieder etwas Star Wars
Worum geht’s?
Die Zeit der Sith-Kriege, knapp 1000 Jahre vor den Klon-Kriegen.
Der junge Dessel arbeitet sich den Rücken in Erzminen wund und hat schon seit er sich Erinnern kann Vorahnung. Durch einen eher unglücklichen Umstand macht er seinen Weg aus den Minen und schließt sich der Armee der Sith an. Als Gruppenführer der Zwielichtkrieger ist er Vorbild für seine Soldaten rettet den Kameraden mehr als einmal das Leben. Als sein Vorgesetzter ihn und seinen Trupp auf eine Selbstmordmission schickt, weigert sich Dessel und wird den Sith übergeben. Statt jedoch hingerichtet zu werden, erkennen die Lords sein Potenzial und bilden ihn in den dunklen Künsten aus. Aus Dessel wird Bane. Zunächst ein Schüler, der jedoch bald erkennt, dass die Sith dem Untergang geweiht sind, wenn sie ihre Ziele und Methoden nicht ändern. Bane fühlt sich berufen, den Orden zu vernichten, um ihn aus der Asche neu aufleben zu lassen.
Wie ist es geschrieben?
Fesselnd, spannend, flüssig. Es macht Spaß den Weg vom Minenarbeiter zu Darth Bane, dem Schöpfer der Regel der Zwei mitzuverfolgen. Ein Grund, warum ich auch gleich im Anschluss zum zweiten Band gegriffen habe.
Star Wars: Darth Bane 2 – Die Regel der Zwei von Drew Karpyshyn
Worum geht’s?
Am Ende des ersten Bands findet Bane die junge Zannah, die mit ihren Cousins aufgebrochen war, um für die Jedi in der Armee des Lichts zu kämpfen. Nachdem beim Anflug ihr Shuttle abgeschossen und Zannah in die Tiefe gerissen wurde, glaubt sie, ihre Cousins verloren zu haben. Während die Jedi nach Anhängern der Sith-Armee die Wälder durchstreifen, finden sie Zannah mit einer einheimischen Kreatur. In der Annahme, dass dem Mädchen Gefahr droht, töten die Jedi die Kreatur, entfesseln dadurch jedoch Zannahs Wut. Bane bekommt mit, wie Zannah die beiden Jedi Kraft ihres Willens tötet und erkennt in dem Mädchen seine zukünftige Schülerin.
Gemeinsam versuchen sie den Sith-Orden zu neuer Blüte zu führen, um irgendwann mächtig genug zu sein, die Jedi zu vernichten. Bane führt die Regel der Zwei ein. Es gibt immer nur einen Meister, der über die Macht gebietet und einen Schüler, der sie begehrt. Wenn es an der Zeit ist, da der Schüler über seinen Meister hinauswächst, wird es zur entscheidenden Konfrontation kommen.
Wie ist es geschrieben?
Den ersten Bane habe ich innerhalb einer Woche durchgelesen. Für den zweiten brauchte ich dann knapp einen Monat. Die Story war nicht mehr ganz so spannend und flüchtete sich zu oft in Geschwafel. Mehr Hoffnung hegte ich für den letzten Teil der Saga.
Star Wars: Darth Bane 3 – Dunkle Dynastie von Drew Karpyshyn
Worum geht’s?
Jahrzehnte später. Bane, mittlerweile Anfang 40, seine Schülern Zannah, inzwischen Anfang 30, leben ein Tarnleben als reiche Kaufleute. Ihr dunkles Netzt aus Spionen und Agenten und Kontakten erstreckt sich über die ganze Galaxis, doch niemand ahnt, dass sie Sith-Lords sind. Bane ist besorgt, dass Zannah sich der Herausforderung stellen wird, ihn zu töten. Er vermutet, sie könne einfach sein natürliches Ableben abwarten und wäre damit nicht würdig, den Sith-Orden weiter zu führen. Bane macht sich auf die Suche nach dem Holocron eines geheimnisvollen Sith, deren Namen die Jedi aus den Archiven gelöscht haben. Darth Andeddu soll das Geheimnis des ewigen Lebens gelüftet und sein Wissen in dem Holocron gespeichert haben. Zannah indes spürt, was Bane bedrückt und begibt sich auf die Suche nach einem eigenen Schüler, um Bane die Stirn zu bieten.
Keiner von ihnen hat jedoch mit der Rache der jungen Serra gerechnet, deren Vater von Bane ermordet wurde. Serra kommt mit Hilfe einer Jägerin, die Macht-Potenzial hat, auf Banes Spur und stellt ihm eine Falle.
Und wie war’s?
Besser als der zweite Band, reicht jedoch nicht an den ersten heran. Zu viele Handlungsfäden und Perspektivenwechsel tun dem Roman nicht gut. Wir erleben die Geschichte aus Sicht Banes, Zannahs, Serras, der Jägerin, des Dunklen Jedi Set und noch einigen mehr. Das bläht die Geschichte etwas auf und nimmt ihr einiges an Tempo, das sie gut hätte vertragen können.
Mehr von Drew Unaussprechlich?
Ich habe noch Star Wars The Old Republic – Revan auf meinem Kindle. Das ist ein Solo-Roman, und ich denke, dass ich den auf jeden Fall noch lesen werde. Aber Mehrteiler muss ich nicht mehr von Karpyshyn haben.
Gelesen habe ich auch Black Dagger 17, da dieser jedoch untrennbar mit Band 18 verbandelt ist, sage ich dazu etwas, sobald ich den 18. Roman (der 9. im Original) durch habe.