Das Eplus-Netz war lange Zeit verpönt und wurde belächelt. Es bringt nicht genug Leistung hieß es.
Dass die frühere Top 2, (D2, jetzt Vodafone) aber mittlerweile zur eigentlich Lachnummer mutiert (kein Empfang, schwacher Empfang, Verbindungsabbrüche während laufender Gespräche) ist, davon redet kaum jemand.
Still und heimlich hat Eplus sein Netz ausgebaut und läuft Vodafone um Längen den Rang ab. Dort wo ich Empfang haben muss, hab ich ihn. Sicherlich hat die Eplus-Tochter BASE dazu beigetragen, dass die Mutter immer noch in aller Munde und damit im Rennen ist. Meine BASE-Zeit endete 2011, da mein alter Vertrag aus 2005 schlicht zu teuer geworden war und ich im Prepaid-Bereich deutlich günstiger fahre. Trotz 364 Kbit/sec auf UMTS-Frequenzen, deren Funkwellen man bei leichtem Joggen überholen kann, bin ich Eplus treu geblieben und habe parallel 3 Simyo-Prepaid-Karten zu unterschiedlichen Zwecken im Einsatz. Ausschlaggebend für Simyo war 2011 nicht nur der günstige 9-Cent-Gesprächstarif sowie die Datenflatrate für 9,99 Euro im Monat, sondern das Versprechen von bis zu 7,2 MBit/sec – das war zu der Zeit 1,2 Mbit/sec mehr als mein Arcor (dann leider Vodafone)-Tarif hergab.
Nun setzt Simyo noch einen drauf. Eplus hat sein Mobilfunknetz weiter ausgebaut und modernisiert. Vergessen sind 364 Kbit längst, doch auch die 7,2 Mbit locken bald keine Maus hinterm Ofen hervor. Während man drüben bei den Clowns von Vodafone teures LTE bezahlt, bietet Simyo jetzt allen Bestandskunden LTE ohne Aufpreis an. Mit theoretisch möglichen 41 Mbit/sec im Downstream.
Das gilt natürlich nicht unbegrenzt, sondern erst einmal für den Tarif, den man gewählt. Bei mir ist das die 1 GB-„Flat“rate, die danach auf Modemgeschwindigkeit gedrosselt wird. Und auch zeitlich limitiert ist das Angebot. Ab dem 30.06.2014 wird Simyo den Service dann sperren und sicherlich Aufpreise für die Nutzung von LTE verlangen. Wer aber bis dahin auf den Geschmack gekommen ist und die schnellere Datenübertragung nicht mehr missen will, wird vermutlich bereit sein, dann mehr zu bezahlen. Mal schauen.
Ein erster Test heute mit dem LG G2 sah schon einmal vielversprechend aus, wenn auch weit vom Optimum entfernt. Statt der theoretisch möglichen 41 Mbit/sec im Downstream erreichte das Smartphone zumindest noch 16 Mbit, was meine aktuelle Vodafone-DSL-Heimgeschwindigkeit in den Schatten stellt. Denn dort bringt der 16.000er-Tarif mir maximal nur 13 Mbit ein.

Wer Probleme hat. LTE auf seinem G2 zu aktivieren, dem empfehle ich die Lektüre dieses Artikels. Über den Unicode ist es möglich in ein verstecktes Menü zu gelangen, um die Option LTE auszuwählen, während sie in der Launcher-Firmware leider unsichtbar bleibt.