Das OnePlus One

KGM Cover 001

Es war einmal …

… in einem fernöstlichen Land vor gar nicht allzu langer Zeit.

Der Ex-Vize-Präsident des OPPO-Elektronikkonzerns Pete Lau gründet im Dezember 2013 die neue Firma OnePlus. Nur vier Monate darauf wird das erste Produkt von OnePlus vorgestellt – ein High End Smartphone zum Preis eines Mittelklasse Smartphones: Das OnePlus One, unter Liebhabern auch gern OPO abgekürzt (womit wir fast wieder bei OPPO wären).

High End, was bedeutet das 2014?

– aktueller Prozessor: Qualcom Snapdragon 801 mit 2,5 GHz Taktfrequenz

– Arbeitsspeicher: Mindestens 2 GB RAM – das OPO hat hier sogar 3 GB

– Corning Gorilla Glas 3

– Eine gute Kamera (13 MP Rück- und 5 MP Frontkamera) mit Dualblitz

– Ausreichend Flashspeicher (mit 64 GB ist das OPO direkt an die Androidenspitze geschnellt.

– Ansprechendes Design und einige nette Features, die nicht jeder hat.

Da man in China gerne kopiert, erinnert das OPO in seinem Design den Grundzügen der aktuellen LG Geräte. Ein bisschen G2, etwas Nexus 5, etwas G3, aber dennoch anders. Während LG Displays eher in die Breite gehen, orientiert sich OnePlus in der Länge wie etwa das HTC One, um das 5,5 Zoll große Display zu füllen. Damit wird das OPO in der Länge etwas größer als das G3 bei gleicher Displaygröße.

Sieht den aktuellen LG-Geräten von der Form her ähnlich ...
Sieht den aktuellen LG-Geräten von der Form her ähnlich …
2014-08-30 11.01.26
… ist aber doch ganz anders. Das OnePlus One

Günstige Smartphones im Bereich 5 oder 5,5 Zoll warten oft mit geringer Displayauflösung auf. Aber auch hier gibt das OPO nicht klein bei und glänzt mit 1920 x 1080 Pixeln, also Full-HD.

Besondere Features bietet das OPO ebenso. Zunächst einmal wäre da das Betriebssystem: Während alle anderen Flaggschiffe noch mit Android 4.4.2 oder .3 herumkrebsen und gerade mal die Nexus- und Moto G-Geräte auf die aktuelle Version 4.4.4 geupdated worden sind, kann das OPO, das noch mit 4.4.2 verschickt wird, direkt nach der Einrichtung auf 4.4.4 hochgerüstet werden.

Statt eine eigene aufwändige UI zu programmieren, bedient sich die Firma OnePlus der Kooperation mit der CyanogenMod Community und liefert das Gerät als erstes Smartphone überhaupt ab Werk mit einem customized ROM für Android aus, nämlich dem CyanogenMod 11s.

Android 4.4.4 Dank CyanogenMod 11s auf dem OnePlus One.
Android 4.4.4 Dank CyanogenMod 11s auf dem OnePlus One.

Die Rückseite des OPO ist eine wahre haptische Sinnesweide. Offiziell soll sie aus Kunststoff bestehen, doch sie fühlt sich wie fein angerauter Stein an, da ergibt die Bezeichnung der schwarzen Rückseite als Sandstone Black schon Sinn.

Sandstone Black.
Sandstone Black.

Die Lautstärke-Wippe ist auf der linken Seite, der Power-Button auf der rechten Seite angebracht. Um letzteren nicht übermäßig zu belasten, kopiert OnePlus hier Features von anderen Herstellern. LG hat Knock-on für das LG G2 eingeführt. HTC verwendet für das One M8 eine ähnliche Funktion, die jedoch leider einige Mängel aufweist (auch das Berühren der Innenseite einer Hemdtasche führt bereits zum Aufwachen des M8).

OPO lässt sich mit einem Doppeltipp auf die Bildschirmmitte aufwecken und mit einem Doppeltipp auf die Statusleiste wieder in den Standby versetzen. Sehr praktisch, wenn das Gerät auf dem Tisch liegt.

Optional gibt es noch zwei weitere Gesten: Zeichnet man auf dem abgeschalteten Display einen Kreis mit dem Finger, öffnet sich direkt die Kamera-App. Zeichnet man indes ein V aktiviert man die Taschenlampe ohne dabei das Display einschalten zu müssen. Praktisch.

Eine weitere Besonderheit des OPO ist, dass man es normalerweise gar nicht kaufen kann 🙂

Bisher sind Vorbestellungen oder Käufe bei Händlern nicht möglich (das soll sich ab Oktober ändern). Um an ein OPO zu gelangen, benötigt man eine Einladung. Diese kann man im Losverfahren erhalten, wenn man an bestimmten Aktionen teilnimmt, die OnePlus auf den Markt wird.

Wie letzte Woche: 10.000 neue Invites. Um ein Invite zu erhalten konnte man Chancenpunkte sammeln, wie OPO auf Facebook liken, auf G+1 oder Twitter folgen.

Hat man ein Invite erhalten, tickt die Uhr, denn OnePlus hat Interesse daran, die 10.000 Geräte, die hinter den Einladungen stecken, auch zu verkaufen und nirgendwo versauern zu lassen. Binnen 24 Stunden muss man sich bei OPO registriert haben und einen Claim auf sein Invite setzen. Hat man die Einladung angenommen bleiben einem noch drei Tage Zeit, ein OPO zu bestellen – und zwar genau das, für das die Einladung bestimmt ist.

In meinem Fall war dies die Sandstone Black Variante mit 64 GB, die mir optisch auch besser gefällt als das Gerät mit weißer Gehäuserückseite. Zumal dieses auch nur 16 GB Flashspeicher hat und ebenfalls keine Erweiterung über eine Speicherkarte bietet.

299 Euro für die 64 GB Variante ruft OnePlus aus, plus 4,50 Euro Versandkosten. Für das weiße OPO mit 16 GB werden 269 Euro fällig. Der Versand für den europäischen Raum erfolgt ab England via DHL. In der Regel ist das Gerät dann drei Tage nach Bestellung in euren Händen.

Erster Eindruck: Klasse Gerät. Liegt sehr gut in der Hand. Bietet die entsprechend von mir begehrten Aufweck- und Schlafenlegfeatures. Keine überfrachtete oder träge UI (wie beim G3), keine Bloatware an Bord.

Da fällt die Entscheidung leicht das LG G3, das leider auch nach drei Softwareupdates noch immer im Standardlauncher lagged, wieder abzugeben und es durch das OPO zu ersetzen.

Falls das OnePlus One im Oktober tatsächlich vorbestellbar und ohne Invites zu haben sein wird und ihr auf der Suche nach einem neuen Android-Smartphone seid, euch 5,5″ Displaygröße nicht zu viel sind, dann von meiner Seite eine klare Kaufempfehlung. Warum 540 Euro für ein HTC One M8 ausgeben oder 480 Euro für ein LG G3 oder 470 Euro für ein Sony Xperia Z2 oder 510 Euro für ein Samsung Galaxy S5, wenn man für knapp 300 Euro ein Gerät der gleichen Klasse und Güte haben kann.

Hier noch einige Screenshot vom OPO, die allerdings abhängig vom verwendeten CyanogenMod-Designpaket sind.

Eine Variante des Sperrbildschirms. Uhrzeit, Datum, Akkustand und Wetter werden angezeigt. Zum Entsperren nach unten wischen.
Eine Variante des Sperrbildschirms. Uhrzeit, Datum, Akkustand und Wetter werden angezeigt. Zum Entsperren nach unten wischen.

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