Ein Buch zu überarbeiten, so wie ich es momentan mit dem ersten Band der Shendria-Fantasy-Saga tue, bedeutet arbeit.
Auch wenn Dirk van den Boom meine gemeldeten Zeichenstände nicht gelten lässt und ständig mit einem „Nix“ quittiert, weil der Roman ja quasi schon „fertig“ ist, heißt eine Überarbeitung schlussendlich, das Buch noch einmal neu schreiben.
Zeile für Zeile, Satz für Satz lese ich den Roman am Bildschirm, streiche, füge hinzu, formuliere um. Dass es dabei nicht nur um Satzbau und Stil geht, sondern auch um inhaltliche Dinge, wird gerne vergessen. Ich muss mich in einem Universum zurecht finden, das ich irgendwann in den 80ern erschaffen habe. Die Dateien, auf die ich zurückgreife, weisen Anfang 1995 auf – zu dem Zeitpunkt haben ein Schulfreund und ich meinen Commodore Amiga 2000 mittels Datenkabel mit einem Windows/DOS-PC verbunden und über ein Konvertierungsprogramm die Kapiteldateien (seinerzeit musste ich jedes Kabitel als einzelne Datei abspeichern) aus dem Programm VizaWrite in ein Windows-lesbares Format (Write) übertragen.
Aus diesen Kapitel dann ein Ganzes aktuelles Word-Dokument zu zaubern, mit dem man Arbeiten kann, ist bereits ein Unterfangen für sich. MS Write gibt es heute nicht mehr, Word erkennt es auch nicht als lesbares Format an. Öffnet man eine Write-Datei dennoch mit Word, wird man mit einer Vielzahl von Hieroglyphen zwischen dem eigentlichen Text erschlagen, dies zunächst über Suchen & Ersetzen zu erschlagen gilt.
Ist dann der Text zur Bearbeitung endlich verfügbar muss ich mich als Autor wieder in die Welt versetzen, die ich damals erschuf. Gott sei Dank habe ich all meine Notizen aufbewahrt. Listen, Bilder, Skizzen, alles war in Papierform noch vorhanden. Inzwischen hab ich die Sachen eingescannt und in Evernote archiviert.
Was mir aber bis gestern fehlte, war meine Charakterliste, auf der ich jeden Namen und einige Anmerkungen notiert hatte.
Die habe ich gestern wiedergefunden! Sie lag im gleichen Stapel, in der auch die Protagonistenliste von KAMPF UM THARDOS und LEX GALACTICA steckte.

Wie ihr sehen könnt, trug der Roman zunächst den Arbeitstitel „Kristall der Macht“, ehe Das Buch Shen geboren wurde. Die Namensgebung der Personen hat sich zwischenzeitlich auch gewandelt. Das Äquivalent eines „von“ als Bezug zum Geburtsort lautete Damals „ë“ und änderte sich in ein „ej“. So wurde aus Bry’an ë Shendria der aktuelle Bry’an ej Shendria.
Zur besseren Übersicht führte ich damals ein Kapitelverzeichnis und notierte, bei welcher Seitenzahl das nächste Kapitel begann.