Update an der Gadget-Front

Hin und wieder erlaube ich mir mal ein Fazit über den Einsatz meiner unzähligen Spielgeräte zu ziehen.

Aktuell arbeite ich im mobilen Bereich bei Minicomputern mit Telefonfunktion mit zwei Android und einem iOS-Gerät. Im Bereich Tablet-PC mit jeweils zwei iOS- und zwei Android-Geräten. Windows lassen wir mal außen vor, denn Microsoft kann keine Tablets.

Mittlerweile sind wir bei den Betriebssystemen bei der iOS Version 8 und Android 5 angelangt. Was hat sich getan. Was läuft rund, was weniger?

Um es gleich vorweg zu nehmen: Es kann in einem Monat mal vorkommen, dass mit auf dem iPhone oder auf dem iPad eine App abschmiert. Und in seltenen Fällen hab ich eine zwei sekündige Verzögerung, wenn ich in die Einstellungen gehe und die mobilen Daten aktiviere.

Am Start sind hier das iPhone 6, das iPad Air (1. Generation) und das iPad Mini 3 (mit identischem Prozessor zum iPad Air).

Anwendungen laufen rund und flüssig. Es gibt keine Beanstandungen. Die Limitierungen unter iOS sind einigermaßen gelockert worden, auch wenn sie leider noch immer nicht an die Möglichkeiten von Android heranreichen. Aber diverse Zusatzoptionen wie „Öffnen mit…“ bieten jetzt fast die gleichen Optionen, die auch Google schon seit jeher zur Verfügung stellt.

Multitasking kann iOS immer noch nicht. Die Hintergrundsynchronisation ist miserabel, in den meisten Fällen muss eine App vordergründig geöffnet sein, um Daten zu syncen, während das alles bei Android im Hintergrund läuft.

Aber vielleicht ist auch das genau der Fluch von Android.

Hier sind im Einsatz das Samsung Galaxy S6, das Samsung Galaxy Note 12.2, das Nexus 9 und das Honor 4x.

Und was soll ich euch sagen? Ausgerechnet der schwachbrüstigste im Stall ist gleich der Stärkste und beeindruckendste.

Während sowohl das Note 12.2 als auch das Nexus 9 ihre Laggy-Macken haben und stellenweise auf Eingaben gar nicht mehr reagieren, bis sie sich erholt haben, fängt auch das leistungsstärkste Gerät an, bei mir rumzuspinnen.

Das Galaxy S6 hat den momentan stärksten Prozessor an Bord und genug RAM, um ein Betriebssystem zu befeuern. Dennoch kommt es mitunter vor, dass ich je nach Situation für 5 – 10 Sekunden auf einen weißen Schirm starre, ehe eine App wirklich gestartet ist.

Keine Frage, die Kamera ist saugeil, das Display gestochen scharf und die Farben einfach AMOLED-prächtig, aber wenn es darauf ankommt, mir Performance bei meinen täglichen Anwendungen zu bieten, dann kommt das Honor 4X wesentlich besser aus dem Quark – und das bei „nur“ einem Quadcore mit 1,2 GHz Taktfrequenz und nur 2 GB RAM.

Sicherlich ist das subjektiv, denn mein Anwendungsbereich beschränkt sich auf Produktivität, nicht auf Spielen. Aufwändige und CPU-lastige Spiele kommen mir nicht auf die Geräte. Sicherlich kann die Kamera des Honor 4X nicht mal im Ansatz mit der des S6 mithalten, aber was die Zuverlässigkeit betrifft, ist hier im günstigen Segment ein Meilenstein geschaffen worden und wenn mich jemand nach einem guten neuen Telefon fragt, tendiere ich eher dazu ein Huawei zu empfehlen, denn ein Samsung-Gerät.

Ganz besonders hart trifft es Google im eigenen Geräte-Segment. Das Nexus 9 aus dem Hause HTC spackt und laggt an nur allen Ecken und kannten. Trotz purem Android, Tegra-Prozessor und genug Speicher. Doch die größte Frechheit ist hier die Bootsequenz. Geschlagene 3 – 4 Minuten benötigt das Tablet um hochzufahren. Geht’s noch, HTC? Beim HTC One habt ihr einen unglaublichen Schnellstart von wenigen Sekunden hingelegt und hier muss man eine Zigarettenlänge drauf warten, dass man endlich ans Gerät darf?

Android krankt auch an der großen Krakennummer. Ich bin ein Freund davon, das Internet zu gewissen Zeiten einfach zu kappen. Wenn ich zu Hause bin, benötige ich keine Internetverbindung zum Smartphone, denn dann sitze ich am PC oder habe ein Tablet zur Hand. Warum also das WLAN zusätzlich belasten? Außerdem schont es den Akku.

Bin ich unterwegs und habe ein WLAN-fähiges Tablet zu Hause gelassen, muss es nicht in meiner Abwesenheit ständig Daten saugen. Und nachts schon gar nicht.

Ist die Internetverbindung eines Androiden getrennt und wird dann irgendwann gestartet, fangen at an instant alle installierten Apps an, gierig nach Updates, Aktualisierungen und neuen Daten zu saugen, stolpern über sich selbst, kommen sich ins Gehege und bremsen das System dermaßen aus, dass man für wertvolle Sekunden bis mitunter einer halben Minute nicht mit dem Gerät arbeiten kann und es auf keine Toucheingaben mehr reagiert.

Egal ob HTC Nexus 9 oder Samsung Galaxy S6 – auch das Honor 4X ist hier betroffen, wenn auch erstaunlicherweise nicht so stark, wie die anderen Geräte. Das betrifft auch meine Vorgängergeräte wie das OnePlus One, das LG G3 und LG G4, das Galaxy S3 und das Moto G. Der einzige, der keine Probleme machte und immer flüssig lief, war das HTC One M7 und der Nachfolger M8 – das M9 konnte ich bisher nicht testen.

Auch iOS ruft Daten ab, wenn es „plötzlich“ mit dem Internet verbunden wird, aber das legt das System nicht lahm, ich kann weiterhin geschmeidig damit arbeiten.

Bei Windows Phone 8.1 verhält es sich ähnlich. Zwar habe ich aktuell kein Gerät zur Hand, da ich auf Windows 10 warte, aber das letzte Smartphone im Windows-Segment, das Nokia Lumia 930 reagierte extrem flüssig, weich und zuverlässig. Vielleicht sogar noch eine Spur besser als iOS.

Ich erwähnte eingangs, dass Microsoft keine Tablets kann. Smartphones, das können sie wiederum.

Der PlayStore wurde unerwartet beendet.

Google Play Dienste wurden unerwartet beendet.

Meldungen, die an der Tagesordnung sind. Ein rascher Doppelklick auf die Hometaste startet die Kamera des S6 in Sekundenbruchteilen? Ja, in der ersten Woche, danach nicht mehr.

Von butterweichen Projekten über Vanille bis hin zu Lollipop – ganz ehrlich? Google hat die Sache noch immer nicht im Griff. Sicher ist es schwierig, ein System zur Verfügung zu stellen, das sich Hunderte von Smartphone- und Tabletherstellern zunutze machen und verhunzen, aber zumindest die eigenen Auftragsprodukte sollten als Referenzgeräte doch butterweich und zuverlässig laufen. Doch auch das Nexus 6 war in der Beziehung eine Katastrophe. Spontane Selbstabschaltung und Reboots lagen an der Tagesordnung. Die Kamera war die so ziemlich mieseste, die ich je erlebt habe, die Auslösungsverzögerung lag im fast 10-Sekunden-Bereich. So macht Foto und Smartphone echt keinen Spaß.

In Zukunft eher iOS und Windows denn Android. Ein Zwischenfazit nach einem weiteren halben Jahr mit allem, was so piept und blinkt.

Just my two cents.

Ein Gedanke zu “Update an der Gadget-Front

  1. Hi Martin,
    wie immer amüsant und hilfreich, Danke! Hane nach diesem Artikel angefangen, mein LG G3 schon im heimischen WLAN zu starten, da es einen ganz rätselhaften Bedarf nach Datenübertragung hat, der mein mobiles Datenvolumen schwer geschröpft hat.
    Es wirkt: deutlich niedrigerer Verbrauch.
    Hatte ich mit meinen iPhones nie so deutlich.
    Aber auch die RAM-Verwaltung unter Android ist grottig. Wer häufig die Programme wechselt bringt, das System ins Schwitzen. Merkbar. Ein iPhone 4S läuft irgendwie geschmeidiger. Mein iPad Air erst recht. Ohne Quadcore und mit minimalem verbautem RAM.
    Viele Grüße
    Thomas

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