Frohe Ostern!
Nach langer Wartezeit ist endlich der erste DLC für STAR WARS BATTLEFRONT verfügbar.
Man muss den Mädels und Jungs von DICE zugutehalten, dass sie zwischendurch immer mal wieder kostenlosen Content rausgegeben haben. Zunächst einmal die beiden zusätzlichen Maps und Spielmodi der Schlacht von Jakku.
Danach wurde eine beliebte Map aus den Single-Player-Mission auf Tatooine für den Online-Modus freigeschaltet. Eine weitere Map auf Hoth kam hinzu, darüber hinaus immer mal wieder Anpassungen zu den Outfits der Helden (Schneekleidung für Han und Luke auf Hoth, Leias Endor Kampfdress etc.).
Doch nun gibt’s den ersten echten DLC, den man entweder einzeln dazu kaufen (geht das überhaupt noch?) oder nur über den Season Pass (49,99 Euro) erwerben kann.
DICE bleibt sich der Linie treu, sich nur im Bereich der ersten (ursprünglichen) Trilogie aufzuhalten. Auch wenn der Planet Sullust im Film nur ein einziges Mal erwähnt wird und wir mit Nien Numb in RÜCKKEHR DER JEDI-RITTER den einzigen Sullustaner zu Gesicht bekommen, rückt diese Welt in BATTLEFRONT so ziemlich in den Vordergrund und hat interessante Karten.
Der neue Spielmodus „Transport“ erinnert ein wenig an den Rush-Modus. Rebellen müssen einen Schwebetransport entweder durch eine Fabrik auf Sullust oder mitten durch Jabbas Palast auf Tatooine bis zu einem Evakuierungspunkt eskortieren, während die Imperialen versuchen müssen, den Transport aufzuhalten.
Hallen und Höhlen, zerklüftete Felsen und Schwefelteiche, futuristische Fabrikkomplexe auf Sullust und … nun, eben Jabbas Palast, wie man ihn aus RÜCKKEHR DER JEDI-RITTER kennt, inklusive der Rancor-Grube, leider ohne Gamorreanische Wächter oder tanzende Twi’lek-Slavinnen.
Insgesamt ein tolles Map-Design, sehr schön anzuschauen und hübsch verwinkelt. Eher eine Close-Quarters-Begegnung, wenn auch für Scharfschützen genug Raum bleibt. Die beiden neuen Planeten können aus verständlichen Gründen nicht im Kampfläufer-Angriff gespielt werden, hier stehen neben Transport die Spielmodi Helden vs. Schurken, Fracht und Gefecht zur Auswahl.
Positiv: Es gibt neue Waffen und Karten, die es freizuschalten gilt. Hier hat man sich eine Besonderheit einfallen lassen, die Hutten-Auträge. Man entscheidet sich im Vorfeld, welches Gadget man freizuspielen wagt, bezahlt dafür und kann sich dann auf die Aufgabe konzentrieren. Neben zwei Präzisionsgewehren stehen zwei Blasterpistolen als Primärwaffen zur Auswahl, darüber hinaus interessante Seitenwaffen wie das Streugewehr oder die Dioxis-Granate.
Doof: Man sollte eigentlich meinen, dass Sturmtruppler-Helme Filter gegen Gase besitzen, doch der Dioxis-Kampfstoff schadet den Damen und Herren in Weiß genauso, wie den Rebellen.
Positiv: Hinter Schilden verschanzen macht nicht mehr ganz so sicher. Im Laufe des Spiels hatte DICE die Schutzschirme stärker aufbauen lassen. Nun ist es nicht mehr möglich, Explosivgranaten wie den Thermaldetonator durch einen Schild zu werfen. Mit dem Streugewehr und der Dioxis-Granate können Schilde jedoch durchbrochen werden.
Positiv: Es gibt zwei neue Helden/Schurken
Doof: Was soll ich mit Greedo und Nien Numb? Beide „Charaktere“ lassen sich als Aliens bereits auf Seiten der Rebellen spielen (Rodianer und Sullustaner) nur nicht mit den neuen Fertigkeiten.
Die Balance bei Helden und Schurken ist ohnehin für den Poppes. Vader, Palpatine und Luke bleiben nachwievor die Mächtigsten. Sobald diese im Spiel sind und ein Spieler es versteht, mit ihnen umzugehen, hat die andere Seite kaum eine Chance und Killraten von 30 und höher sind rasch die Folge.
Nimmt man die Machtbegabten aus der Gleichung heraus, hätten Fett, Solo, Organa, Numb und Greedo sicherlich gleichwertige Chancen.
Positiv: Maximum-Rang wurde erhöht. Zumindest der bisher erreichbare Level 50 wurde bis Level 60 ausgedehnt. Ob es nach Level 60 weitergeht? Einen höheren Level zu erreichen hält die Spieler bei Laune, daher war es äußerst fragwürdig, warum DICE eine Analogie zu TITANFALL oder CALL OF DUTY gewählt hat. Bei den Battlefield-Spielen ist es durchaus möglich Level jenseits der 100 zu erreichen.
Erreicht wird dies bei Battlefield durch immer höher erforderliche Punktzahl zum Erreichen des nächsten Levels, aber auch durch die Unterteilung in Zahlenränge. Beispielsweise folgt auf den First Lieutenant in Battlefield nicht gleich der Major, sondern zunächst einmal der First Lieutenant II, dann III, dann IV, dann V und dann erst der Major.
Militärische Ränge gibt es in Battlefront nicht, sondern nur die nackten Zahlen und auch wenn sich die erforderlichen Punkte steigerten, war es letzten Endes doch ein Klacks für versierte Spieler, den maximalen Rang 50 zu erreichen.
Doof: Für die Rebellen gibt es mit Rang 60 nun einen weiteren Charakter freizuschalten. Die Imperialen gehen leer aus. Die Jungs und Mädels von DICE haben hier wirklich keine Fantasie. Zwar lassen sich diverse Sturmtruppler unbehelmt mit den gleichen Gesichtern wie die Rebellen ausstatten, doch ab Level 40 sieht es mau aus. Während die Rebellen zwischen verschiedenen Alien-Rassen wählen können, bleiben für die Imperialen nur die Scout-Truppler und die Schattentruppler.
Moment? Schattentruppler? Wollte sich DICE nicht an die Originaltrilogie halten? Nun, die Schattentruppler kommen nicht in den Filmen vor, wohl aber in den alten DARK FORCES Egoschootern. Aber wenn man sich schon so weit aus dem Fenster lehnt, hätte man auch hier als Belohnung für die Spieler noch ein paar unterschiedliche Outfits der Sturmtruppen hinzufügen können. Es hätten ja nicht nur Strumtruppen sein müssen. Das Imperium verfügt auch über eine Imperiale Marine und so bezeichnete Raumsoldaten. Das sind beispielsweise die schwarzen Soldaten auf dem Todesstern mit den „Perry-Rhodan-Helmen“, oder eben jene wurden auch als Piloten der AT-STs auf Endor in abgewandelter Uniform gezeigt.
Oder die imperiale Garde! Warum keine Rotgardisten spielen? Nicht mal als Leibwache des „Helden“ Palpatine. Diesem stehen nur sogenannte Schocktruppler (die es auch nicht in den Filmen zu sehen gibt!) als Leibgarde zur Seite.
Vielleicht hättet ihr etwas kreativer bei den Outfits der imperialen Truppen sein können. Bei den Rebellen gelingt euch das doch auch!
Aus den Filmen kennen wir drei Outfits der Rebellensoldaten: Den Kampfanzug für Waldeinsätze auf Endor. Die dicken Polster für Schneeeinsätze auf Hoth. Und die Perry-Rhodan-Outfits aus Eine Neue Hoffnung (sorry, ich nenn die so, weil die Rebellensoldaten mit ihren schwarzen Westen und den Eiförmigen, nach hinten auslaufenden Helmen aussehen, wie typische Perry-Cover).
Hoth und Endor finden wir in BATTLEFRONT wieder. Die Anzüge der Rebellen aus Eine Neue Hoffnung bisher nicht. Dafür hat man sowohl für die Einsätze auf Tatooine und Jakku als auch für die Missionen auf Sullust neue Outfits kreiert, die es in den Filmen nie zu sehen gab.
Na bitte, geht doch! Dann bitte auch für die Sturmtruppen oder Raumsoldaten. Strengt euch etwas mehr an, DICE!
Ganz doof: Ich stelle mir die Frage, ob die Mädels und Jungs bei DICE ihr Produkt auch selbst spielen?
Nervig sind Ladezeiten. Immer. Bei jedem Spiel. Und das Schlimme ist, wenn man zuerst einen tollen Screen geladen bekommt und danach das Bild wieder schwarz wird und weitergeladen wird.
Bei Battlefront haben wir ein tolles Artwork zu Beginn, dann wird der Schirm schwarz und es rotiert ein Ladekreis. Warum? Warum lädst du nicht im Hintergrund weiter.
Und überhaupt, wieso dauert das alles so lange, um popelige Menüs zu laden?
Aber gut. Schlimmer ist jetzt, dass die Ladezeiten zwischen zwei Spielrunden länger dauern.
Vorher: Am Ende einer Runde erhält man kurz eine Übersicht über alle Trefferpunkte der Mitspieler (doof: Bei Battlefield kann man jederzeit diese Trefferliste einsehen, solange man sich noch in der Auswertung befindet, bei Battlefront erhascht man nur einen kurzen Blick). Danach gibts die Top-3-Spieler aufgelistet (meiste Punkte, meiste Treffer, meiste Treffer mit Explosives), im Anschluss folgt ein Screen mit der persönlichen Punkteverteilung. Dann wie viele Credits man gutgeschrieben bekommt. Dann eine Ladezeit von noch mal fünf bis sieben Sekunden, ehe man zum nächsten Screen kommt, bei dem die nächste Mission (startet in 30 Sekunden) aufgerufen wird.
Das heißt, so circa 1 1/2 Minuten, bis man die nächste Partie spielen kann.
Jetzt: Wir sehen all das, was wir bisher gesehen haben, plus: Eine Aufzählung der absolvierten Huttenaufträge, es werden nur die ersten 3 eingeblendet, nicht die weiteren, dafür aber jeder einzeln, das beansprucht nochmal 15 zusätzliche Sekunden. Dann folgt noch mal eine Zusammenfassung der persönlichen Statistik in tödlich langweiligen „Kills and Deaths“, völlig überflüssig. Man sieht wirklich nur sein Konterfei und die Anzahl seiner Kills und Deaths. Hallo? Kostet noch mal 5 – 7 Sekunden.
Und danach die üblichen 30 Sekunden bis zum Start der nächsten Runde. Klar, dass man da schnell die Lust verlieren kann.
Gut, da war jetzt viel Gemeckere drin, aber das Hauptaugenmerk liegt auf den neuen Karten, die wirklich sehr schön gestaltet sind und der Modus Transport / Extraction Point macht Laune.
Die nächsten DLCs sind bereits angekündigt. Zunächst erleben wir Bespin, hier wird es sicherlich auch nur für Close Quarters und Luftüberlegenheit reichen. Ob ein neuer Spielmodus hinzu kommt? An Helden dürfen wir mit Lando Calrissian rechnen. Und auf der Schurkenseite? Viele Schurken gab es in der alten Trilogie nicht. Wie wäre es mit einem General Veers mit besonderen Eigenschaften?
Im Herbst folgt dann Todesstern als DLC. Hier wird wohl dann auch endlich die Forderung nach Raumschlachten in Battlefront befriedigt. Allerdings auf eine andere Art und Weise, als es die Fans gerne wünschen. DICE wird uns meiner Meinung nach Luftüberlegenheit als Kampf über dem Todesstern verkaufen, man wird sich also nicht weit in den Raum vorwagen können und letztendlich bleibt es ein Jägerkampf ohne Großkampschiffe und keine kombinierten Einsätze wie in Battlefront II, bei dem man auf einem Schiff zu Fuß unterwegs war und sich dann im Hangar einen Jäger schnappen konnte, um „draußen“ weiter zu machen.