Star Trek Beyond: Was man verzeihen kann

Achtung: Enthält massive Spoiler!

Das J.J. Abrams Franchise um Captain James Tiberius Kirk und seine Mannen geht in die dritte Runde.

Mit Star Trek Beyond setzt Bad Robot das actiongeladene Reboot mit der veränderten Zeitlinie fort, hat aber immer noch ein offenes Ohr für die Abenteuer der alten Crew.

Beim Besuch der Yorktown, einer gewaltigen, hypermodernen Raumstation der Föderation, die allein von ihrer Architektur es Wert wäre, eine eigenständige TV-Serie à la Deep Space Nine oder Babylon 5 zu erhalten, empfängt man einen Notruf von einem havarierten Schiff.

Nachdem man das einzige Besatzungsmitglied, den weiblichen Captain geborgen hat, erfährt man, dass das Mutterschiff in einen Nebel geflogen ist und dort verschollen ist.

Kirk & Co. machen sich mit der Enterprise auf, den Nebel zu erkunden und werden prompt von einer übermächtigen Schar von Hunderttausenden von Kleinstschiffen attackiert, die die NCC 1701 regelrecht zerlegen. Das anzusehen tut jedem Fan weh und da drückt sich schon mal die eine oder andere Träne aus dem Auge.

Die Mannschaft wird auf einen Planeten entführt. Kirk trifft auf Chekov und die Kapitänin des havarierten Schiffes, während Spock und McCoy in einem anderen Teil des Planeten notgelandet sind. Scotty indes macht die Bekanntschaft von Jaylah, einer ebenfalls auf der fremden Welt gestrandeten Frau. Diese bezeichnet ein altes, havariertes Raumschiff als „ihr Haus“ – das von Scotty als die vor langer Zeit verschollene U.S.S. Franklin identifziert wird.

Hinter der ganzen Entführungsgeschichte steckt der Anführer Krall, der mittels einer Superwaffe die Föderation auslöschen will. Seine Beweggründe werden im letzten Drittel des Films klar, denn bei Krall handelt es sich um niemand anderen als den ehemaligen Captain der USS Franklin, der gemeinsam mit zwei seiner Crewmitglieder auf ein lebensverlängerndes Mittelchen gestoßen ist und sich nach seiner Schiffshavarie von der Föderation im Stich gelassen fühlte.

Als die Superwaffe in seinen Besitz gerät, macht er sich mit seiner Armada an Kleinstschiffen auf, um die Yorktown zu vernichten. Kirk und seine mittlerweile befreite Crew machen die USS Franklin wieder fit und folgen ihm.

Und nicht erst da beginnen sie, die Plotholes und Logikfehler.

Crew sitzt auf einem fremden Planeten fest und stirb dahin, ein Planet, der als ehemalige Bergbauwelt von den Bergbauarbeitern verlassen wurde. Und grandioserweise findet man dort ein lebensverlängerndes Mittel, aber natürlich erst, nachdem bereits fast die komplette Crew über den Jordan gegangen ist.

Warum aber verwandelt der Jungbrunnen die übrig gebliebenen Menschen in echsenähnliche Aliens? Und woher stammt die schier unendliche Crew, die all diese Hunderttausenden von Kleinstschiffen fliegt – und überhaupt, wieso hängt man auf dem Planeten fest, wenn man über eine so gewaltige Armada von Schiffen verfügt?

Und wieso strandet die Franklin auf dem Planeten, wo sie von Scotty binnen kürzester Zeit wieder flott gemacht werden kann? Und warum kann dieses museumsreife Schiff beim Start an allerlei Felsen anecken, ohne sich den ganzen Rumpf aufzuratschen? Und wieso pflügt es unbehelligt durch die Armada, während die Enterprise zuvor komplett auseinander genommen wurde?

Und wieso ist Sabotage von den Beastie Boys, das 2016 sicherlich schon zu den alten Eisen gehört, 140 Jahre weiter (zur Zeit als die Franklin auf Reisen war) wieder in?

Fragen, die sicherlich nicht mal Justin Lin beantworten konnte und deshalb den Film mit einem Actiongewitter inszeniert hat, das bei Popcorn und Cola und coolen Sprüchen, allen voran von Pille und Scotty, sicherlich viel Spaß macht und damit von den drei aktuellen Filmen diesen als den unterhaltsamen und damit besten auszeichnet.

Auch wenn Lin sich bei der Action bei jeder Menge anderer Filme bedient hat. Rutschpartien über Raumschiffaußenhäute im Feuergefecht muten nach Mission Impossilbe und James Bond an, das Raumgefecht um die Yorktown hatte was vom Showdown der Guardians of the Galaxies und dem Anflug auf alle möglichen Todessterne, die Mitstreiter Kralls waren so schlechte Schützen wie Sturmtruppler, als es darum ging, Kirk auf einem Motorrad zu treffen, aber …

… es hat Spaß gemacht!

Mehr davon! 🙂

 

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