Soeben wurde in London das neue Flaggschiff-Smartphone von OnePlus vorgestellt – das OnePlus 6.
Erfahrungsgemäß heißt es bei OnePlus: abwarten. Ist ähnlich wie bei Apple nur in kürzerem Abstand. Während die Mädels und Jungs aus Cupertino ihre S-Reihe ein Jahr später mit einigen Verbesserungen rausbrachten, so macht das OnePlus im halbjährlichen Abstand, wenn auch noch nicht so lang.
Im Frühjahr 2016 kam das OnePlus 3 heraus, im Herbst das 3T. Im Frühjahr 2017 das 5 im Herbst das 5T.
Gerade im letzteren Fall gab es einige Designsprünge gegenüber dem ursprünglichen Modell. Hatte das 5er noch ein ähnliches Design wie das 3T, so änderte man beim 5T quasi alles, was es zu ändern gibt:
Aus LCD wurde OLED, aus Frontfingerabdrucksensor ein rückwärtiger, 16:9 gab es plötzlich 18:9 und damit mehr Display in kompakterer Bauweise. Und sie schafften es, das Display diesmal richtig herum einzubauen 😉
Das Arbeiten mit dem OnePlus 5T macht richtig Spaß, erst recht, seit man mit einem Softwareupdate die Menünavigation durch Wischgesten abgelöst hat. Die virtuellen Android-Navigations-Buttons wie HOME, ZURÜCK und ZULETZT GEÖFFNETE APPS anzeigen verschwinden komplett und man wischt nur noch von unten nach oben für HOME, links oder rechte von unten nach oben für ZURÜCK und längeres Halten für alle Apps anzeigen. Einfach, intuitiv und sicher ein bisschen bei der Navigation des iPhone X abgeschaut.
Hinzu kommt ein wahnsinnig schneller Fingerabdrucksensor auf der Rückseite und eine genauso schnelle Gesichtserkennungssoftware, die das Gerät um ein Mehrfaches schneller entsperrt und einsatzbereit hat, als das iPhone X – ohne zu wischen! Diese funktioniert mangels Infrarotsensoren jedoch nicht im Stockdunkeln, aber immer noch sehr gut bei insgesamt dunklen Lichtverhältnissen (beispielsweise im Auto, wenn nur die Instrumentenbeleuchtung an ist).
Was also bringt das OnePlus 6 nun? Mehr Prozessor, mehr Speicher, mehr Kamera. Das wären die Grundupdates für die sich ein Umstieg sicherlich nicht lohnt. Hier kann man getrost von Modellpflege sprechen. Die Rückseite ist nun aus Glas, statt aus Metall und das Display-Verhältnis ändert sich erneut, diesmal von 18:9 (oder halt 2:1, aber 18:9 klingt halt cooler) zu 19:9. Der Rand unten (das Kinn) wird sehr schmal und nach oben hin ist fast nur noch Display zu sehen?
Warum fast? Weil das OnePlus 6 auch eine Notch haben wird, um die Frontkamera und Sensoren unterzubringen. Wie beim Huawei P20 soll diese gefüllt werden können und somit unsichtbar werden, allerdings erst zu einem späteren Zeitpunkt per Software-Update.
Das war es im Groben. Auch das etwas längere Display mit Notch und die sicherlich anfälligere Glasrückseite machen einen Wechsel eher nicht ratsam. Da sollte man wirklich den Herbst abwarten, was das T-Modell des 6ers bringt.