Von Runenbrechern, Hexen und Königinnen


Während Mark Anthony seine ersten beiden Abenteuer um Travis Wilder, Grace Beckett und die magische Welt Eldh noch einigermaßen in sich abschloss, ist seit dem dritten Roman (in Deutschland Buch 5 und 6) der rote Faden wesentlich stärker und durchgehender. Das führt dazu, dass die Bücher mit Cliffhangern enden.

»Das Schwert von Malachor«, der zweite Teil der amerikanischen Ausgabe »Dark Remains« schildert den verzweifelten Versuch der Helden sich gegen den Fahlen König und dessen Herren, den Alten Gott Mohg, zu wappnen.

Mohg, der Herr der Finsternis wurde vor Urzeiten von der Welt Eldh verbannt und sehnt sich nach seiner Rückkehr, um Eldh zu zerstören und anschließend nach seinem Gusto wieder neu aufzubauen. Der Fahle König Berash soll ihm dabei helfen, indem er eine alte Prophezeiung erfüllt: Der Runenbrecher wird die Rune Eldh brechen und damit die Welt zerstören.

Travis Wilder, der Ritter Durge, die Hexe Lirith und der ziegeunerähnliche Mournish Sareth sind noch immer im Jahr 1887 der Erde gestrandet und warten auf die Ankunft von Jack Graystone, Travis‘ altem Freund. Inzwischen haben sie herausbekommen, dass ein überlebender Scirathi-Zauberer ebenfalls durch Zeit und Raum geschleudert wurde und drauf und dran ist, Jack Graystone zu töten, um die Zukunft ungeschehen zu machen.

Auf Eldh nähern sich Grace Beckett, Falken Schwarzhand sowie Sir Beltan und Vani (Sareths Schwester) dem alten Kontinent Toringarth und finden dort nur eine verlassene Stadt Ur-Torin vor. Sie finden die Splitter des magischen Schwertes Fellring und können die Waffe, die einst König Ulther von Toringarth diente, um den Fahlen König zu besiegen, wieder zusammenfügen. Doch bevor sie Toringarth verlassen und zum Schwarzen Turm der Runenbrecher aufbrechen können, um dort Travis Wilders Ankunft zu erwarten, werden sie von den Schwarzen Rittern umzingelt. Kelephon, der letzte Runenmeister und einst Hüter eines der drei Großen Steine, hat die Nachkommen von Malachor aus Ewigsee überzeugt, ihr Anführer zu sein und das Königreich Malachor wieder zu errichten. Die Schwarzen Ritter glauben, dass Grace eine Usurpatorin ist und nicht die einzige Thronerbin Ralena des früheren Königspaares von Malachor.

Auf Burg Calavere ist inzwischen Lady Aryn zusammen mit der einstigen Göttin Melindora Nachtsilber eingetroffen, um vermählt zu werden. Während sie rätselt, welchen alten Greis König Boreas für sie als Ehemann ausgesucht hat, um ein politisches Bündnis zu besiegeln, offenbart er ihr seine Wahl: Es ist Prinz Teravian, sein eigener Sohn.

Aryn erfährt von der Hexe Mirda von einem Schattenzirkel, der die Wahrheit über den Runenbrecher kennt, der nach der Prophezeiung Eldh zerstören wird. Sie findet heraus, dass die alte Feindschaft zwischen den Kriegern des Gottes Vathris und und den Hexen gar nicht notwendig ist. Doch außer Melia, wie Melindora Nachtsilber auch genannt wird, ist niemand da, dem sie davon berichten kann.

Wie die Vorbände handelt auch »Das Schwert von Malachor« von Menschen, die über sich hinauswachsen müssen, um zum Ziel zu kommen. Die ausgefeilten und tiefgründigen Charaktere entwickeln sich von Abenteuer zu Abenteuer weiter. Anthony hat eine lebendige Fantasywelt geschaffen, die den Leser vollkommen in ihren Bann zieht. Man fühlt sich direkt in die Handlung hineinversetzt, als wäre man selbst dort. Und denkt man an eine Tasse Kaffee, sollte es einen nicht verwundern, wenn sich das Wort Maddok, des eldhischen Kaffeeäquivalents in seinem Geist formt.

Die Atmosphäre ist angespannt und knistert. Die Lage verzweifelt, weil man nun ahnt, es läuft letztendlich auf die Vernichtung der Welt hinaus. Nicht nur Eldhs, sondern auch der Erde, da sich beide Welten weiterhin annähern. Doch auch die Schicksale der einzelnen Charaktere spielen entscheidende Rollen und sind alles andere als rosig. Aryns bevorstehende Hochzeit, um die sie nicht gebeten hat. Außer Lirith weiß niemand der anderen von Durges Liebe zu Aryn. Am übelsten spielt das Schicksal der Meuchelmörderin Vani und dem Ritter Beltan mit. Beide lieben Travis und spüren Eifersucht, die sich aus ständigen Vorwürfen und Nörgeleien gegeneinander äußert. Doch dann werden sie vom Kleinen Volk mittels Magie hereingelegt und verbringen eine Nacht miteinander – beide in dem Glauben mit Travis zu schlafen. Als sie die Wahrheit erkennen, fühlen sie zunächst Abscheu, die sich später in eine Art Freundschaft und Zuneigung wandelt. Wohin diese Beziehung und die gemeinsame Liebe zu Travis führt, wird sicherlich noch in den nächsten Bänden geklärt.

Fazit: Die letzte Rune ist ein Muss für Fantasy-Fans. Keine Frage.

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