Ist Ihnen das auch schon passiert? Sie kommen tatsächlich in Verlegenheit einen Brief mit herkömmlicher Post (im Slang Snailmail) herauszuschicken, also so richtig mit Briefmarke aufkleben und zum gelben Walk-in-Schalter gehen und einen Umschlag in den Schlitz werfen?
Im Zeitalter der E-Mail Kommunikation, von Foren, Messenger Clients und Chatrooms kommt es tatsächlich immer wieder vor, die (gute) alte Post zu bemühen.
Witzigerweise habe ich zwei Briefkästen in Reichweite, allerdings keine Post. Die nächste im Nachbarvorort wurde letztes Jahr dicht gemacht und nun muss eine Lottoannahmestelle dafür herhalten. Allerdings hat die nicht ewig offen und ist auch nur per Bahn oder Auto zu erreichen. Und hier bei mir … ja, vielleicht hat auch der Tabakladen nebenan Briefmarken, doch den sehe ich nie geöffnet. Wenn ich nach Hause komme, hat er bereits zu.
Wo also Briefmarken hernehmen? Auf Vorrat kaufen ist nicht mein Ding. Zumal sich Porto ändern kann und die alten Marken nach einem gewissen Datum verfallen und nicht mehr verwendet werden dürfen. Ich hatte damals noch 1,44 Euro-Marken kurz bevor man sie nicht mehr benutzen durfte.
Die Deutsche Post bietet einen Internetfrankierservice namens Stampit an, der für mich jedoch nicht in Frage kommt, denn der soll gleich die Briefe mit Adressat und Absender fankieren – ein Drucken direkt auf die Umschläge ist vorgesehen. Solche Sperenzchen macht mein Drucker aber nicht mit. Außerdem benutze ich ohnehin Fensterumschläge. Alles, was ich brauche, sind nur Briefmarken.
Und auch dafür gibt es jetzt eine ganz tolle, relativ junge Möglichkeit der Deutschen Post. Die sogenannte Internetmarke. Sie wählen die Anzahl der Briefmarken aus, können dazu sogar noch aus einer großen Anzahl an Motiven was schickes dazu nehmen und bezahlen lediglich das Porto. Allerdings beträgt der Mindestbestellwert 10 Euro. Wenn Sie also nur eine oder zwei Marken benötigen, wird Ihnen der Rest als Guthaben verbucht für die nächste Bestellung.
Bezahlen können Sie per Lastschrift oder Paypal, ganz bequem. Wenn der Bestellvorgang abgeschlossen ist, wird ihnen eine herunterladbare PDF-Datei zur Verfügung gestellt. Darin befinden sich die Marken auf einem A4 Bogen, den Sie auf Ihrem Drucker ausdrucken können. Ein Drucken auf Etiketten oder Umschläge ist ebenso möglich, ganz wie Sie es wollen.
Und keine Angst. Sollte der Druck mal nicht gelingen oder verschmiert sein, weil Sie einen Tintenstrahldrucker benutzen, Sie können die Briefmarken jederzeit wieder ausdrucken, wenn Sie sich das PDF-Dokument abgespeichert haben.
Ein Schelm ist, wer dabei Böses denkt … nein, beliebig oft verwenden können Sie die Briefmarken natürlich nicht. Wenn Sie eine davon einmal auf einen Umschlag geklebt und in den Briefkasten geworfen haben, wird der auf der Briefmarke vorhandene Code registriert. Sollten Sie die gleiche Marke nochmal verwenden, wandert der Brief postwendend an Sie zurück. Oder die Damen und Herren in Blau oder Grün (je nach Bundesland) klopfen direkt an Ihre Tür 😉
Ich erspare mir jetzt zumindest weite Wege.