Der vierte Terminator-Film mit dem Untertitel »Salvation« ist diesen Donnerstag in den USA gestartet. Die deutschen Zuschauer müssen sich noch zwei Wochen gedulden, bis er über unsere Leinwand flimmert.
Rechtzeitig vor dem Film ist der Roman dazu aus der Feder von Alan Dean Foster erschienen. Nur, wenn ich unbedingt wissen will, wie der Film ist, kaufe ich mir vorab so ein Buch zum Film. Und da ich selbst nicht mehr bis zum Kinostart warten wollte, landete letzte Woche »Terminator: Die Erlösung« auf meinem Nachttisch.
Zunächst vorab: Ich habe die deutsche Fassung gelesen, während Oliver Naujoks in seinem Blog das amerikanische Original bespricht. Gerade die deutsche Übersetzung ist voller Fehler, als sei sie eilig zusammengestoppelt worden, ohne dass das Lektorat anschließend noch einmal einen Blick darauf geworfen hat. Fehlende Buchstaben, fehlende Wörer, falsche Artikel – die Fehler ziehen sich quer durch den Roman (Hallo Mattes, ich hoffe, du liest das!! Nicht nur in meinen Büchern sind noch Fehler, also hab Nachsicht!).
Zum Inhalt: Der Roman beginnt mit der Verurteilung des Kriminellen Marcus Wright irgendwann vor dem Tag des Jüngsten Gerichts. Dieser willigt ein, seinen Körper wissenschaftlichen Forschungen zur Verfügung zu stellen.
Danach befinden wir uns im Jahre 2018, also 11 Jahre vor dem Ereignis, bei dem John Connor seinen Vater Kyle Reese durch die Zeit zurück ins Jahr 1984 schickt, damit er dort seine Mutter Sarah Connor retten kann.
Wie wir schon in Terminator 3 und Terminator The Sarah Connor Chronicles erfahren haben, verändert sich die Zukunft ständig durch das Eingreifen in die Zeit in der Gegenwart. Hatten Sarah und John den Tag des Jüngsten Gerichts durch die Zerstörung der Firma Cyberdyne abgewendet, wurde John Connor im dritten Film aufgeklärt, dass der Judgement Day sich nur vorverschoben hätte.
Auch jetzt findet sich John Connor in einer Zukunft wieder, die nicht der Beschreibung seiner Mutter entspricht. Die Terminatoren scheinen sich viel zu schnell zu weit zu entwickeln. Zwar ist der T-600 noch der allgemeine Fußsoldat Skynets, doch schon taucht der erste T-800 auf und ein spezieller Hybride, der tatsächlich halb Mensch und halb Maschine ist – ein Cyborg.
Der Rest der Geschichte ist leider viel zu schnell erzählt. Marcus Wright trifft in Los Angeles auf Kyle Reese und das stumme Mädchen Star und wird von einem Skynet Harvester entführt. Wright findet die abgeschossene A-10 Pilotin Blair Williams und tritt mit ihr zu Fuß die Reise zum Versteck des Widerstandes an, um John Connor zu suchen. Wright hofft, dass Connor ihm bei der Suche nach Reese helfen kann. Im Lager des Widerstandes angekommen, muss der Leser das erfahren, was er eigentlich längst durch den Filmtrailer weiß: Wright ist in Wahrheit ein Hybride.
Das Misstrauen ist gesät, niemand will ihm helfen, doch als John Connor hört, wen Wright eigentlich sucht, schwinden seine Zweifel. Er muss um jeden Preis Kyle Reese befreien, da er ihn sonst 11 Jahre später nicht ins Jahr 1984 zurückschicken kann und somit nie geboren worden wäre. Gemeinsam mit Wright macht sich John Connor ins Herz von Skynet auf.
Der Roman ist flott geschrieben, die Story dabei leider so dünn, dass sie normalerweise für eine Kurzgeschichte gereicht hätte. Alan Dean Foster schreibt als alter SF-Hase und Film-tie-in Routinier den Roman bildhaft genug, um für reichlich Kopfkino zu sorgen. Wer den Roman gelesen hat, hat damit aller Wahrscheinlichkeit nach auch den Film bereits gesehen – zumindest gedanklich.
Auch wenn ich die anderen Romane zur Terminator-Serie nicht gelesen habe, würde ich Terminator Salvation als "Yet another Terminator novel" bezeichnen. Nicht Fisch, nicht Fleisch. Ein Actionszenario unter ferner liefen, nichts Herausragendes, nichts Besonderes und filmisch sicher bereits in Matrix 3 und Transformers 1 schon alles gehabt.
Wenn dieses Buch der Film ist, dann sehe ich den Universal Studios Film »Terminator 3D – A battle across time« eher als würdigen Nachfolger und Abschluss der Terminator Serie als Terminator Salvation.