Es wird Zeit, mal wieder etwas zu den Büchern loszulassen, die ich inzwischen gelesen habe. Wenn ich auch nur schleppend voran komme.
Gelsen habe ich Daniel Suarez‘ Roman »Daemon – Die Welt ist nur ein Spiel« in der Kindle Edition.
Worum geht’s?
Matthew Sobol ist ein genialer Computerspieleentwickler, der über seinen Tod hinaus geplant hat. Er entwickelt eine erstaunliche künstliche Intelligenz, die sich über alle Netzwerke ausbreitet und nach und nach die Kontrolle über alles übernimmt, das sich über ein Netzwerk ansprechen und steuern lässt. Die ersten Morde beginnen und rufen Detective Sebeck auf den Plan. Als dieser eine Spur hat, die zu Sobol führt, ist es jedoch schon zu spät. Das Darknet hat sich etabliert und Sobols Avatar bereits eine Schar Krieger in der realen Welt rekrutiert, die für ihn die Dinge erledigen, die man nicht über ein Netzwerk steuern kann.
Wie ist es geschrieben?
Geht so. Der Technobabble ist fürchterlich, und wenn selbst ich Fachbegriffe aus Netzwerkjargon oder Internetsprache nachschlagen muss, dann verstehen die wohl nur Informatikstudenten. Vor allen Dingen, wenn ein eher unbedarfter Cop einfach alles so schluckt, was ihm erzählt wird und er nicht bei all den Begriffen stutzig wird und nachhakt, was damit gemeint ist. Hier wird die Chance vertan, den Technobabble dem Leser näherzubringen, indem eine unwissende Person die Fragen für den Leser stellt.
Einige stilistische Schwächen ziehen sich durch den Roman, einige Augenverdreher sind dabei. Mir persönlich ist der inflationäre Gebrauch des Wortes „Feds“ für die FBI Agenten sauer aufgestoßen. Ist ja schön, wenn in einigen Kreisen, das FBI als „Feds“ bezeichnet wird, aber sicherlich nicht vom jedem – da sollte man schon differenzieren, welchem Protagonisten man welchen Dialog in den Mund legt. Sonst klingen die Charaktere nach Einheitsbrei, sind profillos und nicht voneinander zu unterscheiden. Geht besser, Herr Suarez.
Will ich mehr?
Da der Roman quasi mittendrin endet und recht viele Fäden offen gelassen wurde, werde ich wohl oder übel auch die Fortsetzung lesen. Allerdings nicht allzu bald.
