Revolution im Androidenland: Jetzt kann man arbeiten

Bobby Singer sagte in Supernatural „Die Informationen habe ich dank dieses Dings hier, ich wollte eigentlich einen PC.“

Worauf Sam Wincherster antwortet: „Das ist ein PC, ein Tablet-PC.“

Bobby wehrt ab „Arrg… ein PC hat Tasten!“

Nun, die hat ein Tablet-PC auch, wenn auch nur virtuell auf dem Bildschirm. Was bisher einer ordentlichen Produktivität von Android-Tablets im Wege stand, war eine korrekte Office-Lösung. Das auf einigen Geräten vorinstallierte Polaris Office war für den Anfang schön und gut, bot aber zahlreiche Schwächen. Hinzu kommt die mangelhafte Updatefähigkeit, da das Programm nicht über den PlayStore erhältlich ist, sondern allerhöchstens durch Betriebssystemupdates auf den neusten Stand gebracht wurde.

Einige Bezahlprogramme tummeln sich im Play Store, unter anderem das unsagbar schlechte Quick Office, dem man nicht mal einen Blick gönnen kann und das recht ordentliche Documents to Go von DataViz. Letzteres ist aber eher für mobile Handgeräte konzipiert, denn für Tablets, die schon wieder in die Kategorie Mininotbooks fallen würden. Sicherlich lässt sich mit Documents to Go arbeiten, immerhin entstand meine Rettungskreuzer Ikarus Kurzgeschichte „Am Rander der Ewigkeit“ komplett am Tablet mit Word to Go verfasst. Aber es fängt schon mit Kleinigkeiten wie Seitenumbrüchen und vernünftigen Anführungszeichen an (die bisher unter Android nur oben zu setzen waren). Die Bildschirmtastatur verdeckt den größten Teil des Displays, sodass man nur noch drei oder vier Zeilen zum Schreiben hat und lesen kann. Das ist zu wenig für jemanden, der intensiv mit einem Text bearbeitet und ein oder zwei Absätze im Blick haben muss ohne ständig hoch- und runterscrollen zu müssen.

Nun erscheint ein neuer Stern am Androidenhimmel. Die Firma Softmaker, bekannt durch ihre Softmaker Office Lösungen hat auf dem Android-Markt Fuß gefasst und heute die Open Beta zum Softmaker Office 2012 for Android herausgegeben. Man kann die entsprechende APK-Datei nach Registrierung kostenlos von der Webseite herunterladen und installieren. Dabei kann man sich zwischen Textmaker (= Textverarbeitung à la Word), PlanMaker (Tabellenkalkulation) und Softmaker Presentations (PowerpointApp) entscheiden. Die drei Versionen werden im Release als drei getrennte Programme angeboten, vermutlich zum Preis von jeweils 9,90 Euro im Android Play Store. Für mich kommt hier nur TextMaker in Frage, da mir die Tabellenkalkulationsprogramme von DataViz und Polaris völlig genügen. Umfangreiche Kalkulationen mache ich am Tablet nicht, dafür schreibe ich umso längere Texte.

Auf den ersten Blick … ist die Beta von TextMaker gleich abgeschmiert. Das Programm war geöffnet und ich wollte eine Word-Datei aus der Dropbox öffnen. TextMaker bietet eine Dropbox-Integration, man kann dort Benutzernamen und Passwort hinterlegen, um aus TextMaker eine Clouddatei zu öffnen. Das wollte ich allerdings nicht und startete die DropBox um die Datei von dort zu öffnen. Wie gewohnt poppte ein Hinweisfenster auf mit der Frage, welches Programm ich zum Öffnen der Word-Datei nutzen wolle (in Frage kamen Word to Go, Polaris Office oder TextMaker). Nach der Wahl von TextMaker blieb der Bildschirm schwarz. TextMaker reagierte nicht mehr und musste beendet werden. Gut, ist ja eine Beta.

Also das Programm gekickt, auch aus der Taskleiste. Nach einer erneuten Wahl der Datei aus der Dropbox klappte der Start diesmal.

Ein paar Icons am unteren Rand, ein Kontextmenü, ansonsten nur Text. Auf den ersten Blick wirkt TextMaker wie Documents to Go. Über das Menü „Bearbeiten“ und „Gehe zu“ kann man auch  schnell zur letzten Seite springen (eine Funktion, die ich bei Polaris schmerzlich vermisse). Ansonsten wirkt das Dokument so, wie von Documents to Go gewöhnt. Die Layoutansicht mit Seitenumbrüchen fehlt, Anführungsstriche lassen sich zunächst nur oben setzen. Und bei ausgefahrener Bildschirmtastatur schrumpft der Text auf nur vier Zeilen zusammen, zu wenig, um sinnvoll zu arbeiten. Ohne Hardwaretastatur (im Falle des Transformers per Keyboarddock, bei anderen Tablets mittels Bluetooth-Tastatur) geht hier nichts.

Die Beta-Version ist bis 30.04. freigeschaltet. Ich werde mal ein wenig tippen und den täglichen Umgang mit TextMaker üben.

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