Ja, jetzt guckt ihr, was? Der Android-Guru postet einen iPad-Tipp? Da läuft doch was aus dem Ruder, oder?
Jut, auch ich muss mal Fehler eingestehen, und einer war die vorschnelle Beurteilung von iOS ausgehend von meinen Erfahrungen mit dem iPod-Touch der 3. Generation. Als ich dann jedoch das erste iPad in die Finger bekam war es sozusagen vorbei mit der Verteidigung von Android, zumindest auf dem Tablet-Sektor. Ice Cream Sandwich auf meinem Transformer Prime läuft, wie sagt man auf Neudeutsch, ziemlich laggy. Träger Bildaufbau, stockende Apps, selbst die Mailapp verweigert zuweilen seinen Dienst und ich habe die Lust verloren, ständig ein Gerät zu wipen (auf Werkzustand zurücksetzen), nur damit es anschließend für ein paar Wochen wieder flüssiger läuft. Der Wipe unter Android funktioniert einfacher, als beispielsweise Windows neu auf einem Rechner aufzuspielen. Durch die Datensicherung in der Google Cloud finden sich alle gekauften Apps nach dem „großen Reset“ auf dem Gerät wieder, aber: – die GratisApps muss man sich wieder mühselig aus dem Play Store zusammensuchen und für das Einrichten der Homescreens ist man auch selbst verantwortlich. Daten im internen Speicher sind verloren, wenn man sie nicht vorher gesichert hat, das gilt für Fotos, Musik und auch für Spielstände.
Das muss alles nicht sein. Auf den Samsung Smartphones lief Gingerbread für mich stabil und auch ICS macht bisher auf dem S2 einen sehr guten Eindruck. Warum das auf dem Transformer nicht ordentlich funktioniert, ist mir schleierhaft.
Ich hab mir einen Ruck gegeben und das iPad geordert, während der Transformer als Refinanzierung in den Verkauf ging. Die Unterschiede zwischen beiden Geräten waren sofort spürbar. Das iPad bootet in knapp 17 Sekunden, der Transformer braucht dafür weit über eine Minute. Die Apps unter iOS, speziell jene für den größeren Schirm, sind m.E. liebevoller konzipiert und sehen einfach schöner und professioneller aus.
PulseNews, mein favorisiertes Nachrichtenprogramm, läuft auf den Galaxys stabil, stürzt auf dem Transformer jedoch regelmäßig ab, auf dem iPad läuft es so sauber, wie es laufen muss.
Aber ich will iOS jetzt nicht prinzipiell in den Himmel loben und Android dafür komplett aus meinem Herzen verdammen, denn auf dem Smartphonesektor wird das Galaxy S3 bald in meinem Haushalt Einzug erhalten und das iPhone bei einer Displaygröße unter 4,3″ niemals Gegenstand einer Kaufüberlegung werden. Ich halte MaxOS X weiterhin für das bessere iOS, hier kann Apple ruhig noch von sich selbst lernen. Und die Konnektivität (Stichwort „Datenkäfig“) ist bei Android einfach besser, wenn auch unter iOS nicht so schlimm, wie immer dargestellt.
Zurück zum Thema: Flipboard.
Ich stieß durch einen Bericht von Netbooknews.de (demnächst MobileGeeks) unter dem Motto „iOS Besitzer, ihr müsst jetzt ganz stark sein“ auf die Flipboard App, die demnächst auch für Android im PlayStore erhältlich sein wird. Die APK zur manuellen Installation gibt es schon. Zunächst installierte ich Flipboard auf dem iPad und bin begeistert von der Darstellung. Flipboard bringt Nachrichten auf euer Pad in einer sagenhaft schönen Präsentation mit blätternden Seiten, sehr hübsch aufbereitet, besser als Google Currents. Ihr könnt die Nachrichten aus einem umfangreichen (englischen!) Sortiment auswählen und Flipboard aber auch mit euren Facebook, Twitter oder gar Google Reader Accounts verknüpfen, ebenso mit Flickr und Instagram.
Toll.
Nun die „ihr müsst stark sein“-Variante für Android. Zunächst einmal nur für Smartphones, nicht für Tablets konzipiert. Der seitliche Flip ist out, es gibt nur einen senkrechten Flip durch die Nachrichten, wie bei einem Handnotizblock. Das Ganze sieht nicht halb so schön animiert aus, wie in der iOS-Version. Hinzukommt, dass sie Anwendung nicht einmal stabil läuft. Beim Berühren des Bildschirms werden zuweilen Artikel angezeigt, die nach dem Wischen nach oben, aber einfach übersprungen werden.
Hier muss Google in jedem Fall noch ziemlich nachlegen.
Eines muss man natürlich anmerken: die jetzt kursierende APK stammt vom Vorführmodell des Galaxy S3, ist auch nur für diese optimiert und funktioniert natürlich auch deshalb auf anderen Android-Geräte nur sehr… mühsam. Der Vergleich ist insofern etwas krumm.
Und wenn Dein Transformer über eine Minute zum Booten braucht, dann ist das auch verwunderlich: das Galaxy Tab 10.1 bootet in etwa 22 Sekunden.
De facto haben beide Welten Vor- und Nachteile. Ich würde z.B. niemals mehr auf Google Books verzichten wollen – das ist selbst jetzt schon zum Lesen alter Bücher aus dem 19. Jahrhundert einfach unübertroffen. Und was Lieblosigkeit angeht: da ist die Youtube-App unter Apple ein schönes Beispiel.
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Wir können uns darauf einigen, dass es sich hierbei um eine Beta handelt, Florian, aber eine „angepasste“ App unter Android?? – Wenn die in den PlayStore kommt muss sie auf allen Android-Geräten laufen und nicht nur auf dem S3.
Beim Booten scheint Samsung ja was richtig zu machen, denn sowohl das Adam-Tab als auch beide Transformers TF-101 und TF-201 und auch das Acer Iconia A100 haben bei mir weit über eine Minute zum Booten gebraucht. Weit drüber!
Zum Vergleich dazu starten meine Smartphones (beide Samsung) wesentlich schneller, trotz Entsperren der SIM, das ja noch dazu kommt.
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Ja, wenn sie in den PlayStore kommt, muss sie überall laufen – aber das wird erst in einem halben Jahr der Fall sein. Solange hat Samsung für sein SIII Flipboard für Android erst einmal exklusiv.
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Okay, aber der Entwickler hat sie nach Android portiert, ich glaube nicht, dass es da Anpassungen an das S3 gegeben hat, die auf einem anderen Androiden nicht laufen sollten. Ich hab sie zum Testen auch auf den iPod geladen, läuft immer noch flüssiger und ohne Seitenladefehler als auf dem Galaxy Note. Allerdings ist Flipboard als Smartphone App IMHO völlig untauglich. Erst auf der Tablet-Variante kommt sie zur Geltung.
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