iOS 7 ist da

Heute Abend eingetroffen, installiert irgendwann kurz vor Mitternacht.

iOS 7 ist heute auf meinen beiden iPads eingetrudelt – wie üblich bei einem solch großen Update war das Ganze kein leichtes Unterfangen.

Zunächst einmal vorweg: Der Update-Prozess behindert nicht weltweit das „mobile Internet“, wie manch einer vermutet. Zur Installation ist entweder iTunes oder eine WLAN-Verbindung notwendig – über eine mobile Netzwerkverbindung läuft schon mal gar nüscht.

Auf beiden iPads wurde ungefähr zur gleichen Zeit das Update bereit gestellt. Während das iPad Mini gut eine Stunde bei „Berechne die Zeit, die ich brauche, bis ich fertig bin“ hing, kündigte das iPad 2 an, in einer Stunde wäre die Sache geschafft.

Als das iPad Mini behauptete, es brauche noch 36 Stunden für das Update, stand das iPad 2 fünf Minuten vor der Fertigstellung – und brach dann ab.

Same procedure again. Die 665 MB musste noch einmal gezogen werden. Wenn ich mich richtig entsinne, stand beim iPad Mini was von über 700 MB. Keine Ahnung, warum da unterschiedliche Größen angegeben waren.

So wurde das iPad Mini denn auch als erstes fertig und wollte noch fix an den Strom gehangen werden.

Das iPad 2 folgte ungefähr 20 Minuten später und sagte „Ich kann das Update nicht installieren, der Akku muss mindestens 50% haben.“ Tatsächlich war er auf 30% gesackt von 43% innerhalb von 3 Stunden. In Sachen Akkuleistung ist das iPad immer noch unschlagbar, das macht kein Androide nach.

Kurz vor Schluss brachen beide Pads ab. Dann ging die Verbindung zum Update Server. Ich drückte also gegen 23 Uhr immer wieder auf „Allgemeine Einstellungen, Softwareaktualisierung“ bis die Meldung „Suche nach Updates“ kam. Endlich ging es beim iPad Mini weiter, das Gerät startete neu, angebissenes Obst und ein Statusbalken erschienen auf dem Schirm. Beim iPad 2 dauerte es eine halbe Stunde länger, bis endlich die „Suche nach Updates“ abgeschlossen war. Gott sei Dank bewahrheitete sich meine Befürchtung, das Gerät müsse die 665 MB noch einmal herunterladen, nicht.

Erster Eindruck von iOS 7 nach dem Einrichten: Chic.

Erinnert nun so richtig an Android, alles wirkt moderner und funktioneller. Wichtige Neuerungen waren längst überfällig, wie z.B. das Kontrollzentrum. Wischt man mit einem Finger vom unteren Bildschirmrand nach oben (bei Android genau umgekehrt) erscheint nun ein Einstellungsmenü mit dem man endlich direkt WLAN, Bluetooth etc. ein- und ausschalten kann, statt jedesmal frickelig die Einstellungen dafür zu bemühen. Der Wisch vom oberen Bildschirmrand nach unten bringt ein neues Benachrichtigungsmenü – nicht mehr so lupenbedürftig klein, sondern richtig groß über den gesamten Schirm. Bisher wird bei mir nur das Wetter, Datum und Kalender angezeigt.  Ein Touch auf „ALLE“ zeigt mir zumindest eine E-Mail vom Gmail-Konto an, nicht aber vom Hauptmailkonto.

Vier Finger von unten nach oben gewischt: Früher gab es da die zuletzt geöfneten Apps zu sehen, die man aus der Liste auch entfernen konnte. Manch einer war der Ansicht, dass das Entfernen die Apps schließen würde, doch in Wahrheit waren die Apps bereits geschlossen, denn die Multitaskingfähigkeit von iOS6 belief sich auf ein ziemliches Minimum.

Diesmal gibt der Vierfingerwisch Zugriff auf das Multitaskingmenü und zeigt alle geöffneten Apps an. Soweit die Theorie. Habe ich jedoch mal zwischendurch so drei oder vier Apps benutzt und rufe dann DIE WELT App nochmals auf, wird diese wieder ab Startschirm geladen und erscheint nicht mehr auf der Seite, die ich zuletzt gelesen hatte. Ist also auch nicht so weit her mit Multitasking.

Apps aus der Multitaskingansicht entfernen (ich spreche bewusst nicht vom Schließen der Apps, denn IMHO sind viele dieser Karteileichen längst geschlossen) kann man auch. Hierzu legt man drei Finger auf die Miniaturansicht der App und schiebt sie nach oben weg. Ähnlich der Rausstreichen-Geste, die man seit Android Jelly Bean kennt. Apple klaut, wo sie nur können – aber das ist ja nichts Neues.

Um den HOME-Button des iPads zu schonen, benutze ich den Fünffingergriff, um zum Homescreen zurückzukehren. Dieser ist jetzt jedoch nicht mehr aus jeder Anwendung heraus möglich. Beispielsweise im Zeitungskiosk versagt er mir den Dienst. Abhilfe schafft hier nur das Drücken des HOME-Buttons, denn selbst wenn man in den Bereich geöffneter Tasks geht, eine andere App anwählt und versucht aus dieser mit dem Fünfingergriff zum Homescreen zurückzukehren, landet man wieder im Zeitungskiosk.

Apropos Zeitungskiosk. Das kunterbunte Symbol ist so gewöhnungsbedürftig, dass ich den Zeitungskiosk jedes Mal suchen muss. Die Holzregalansicht von iBooks hat sich übrigens bisher noch nicht geändert. Da wollte man doch auch was ans neue OS-Design anpassen.

Der App Store lädt jetzt wesentlich schneller, als vorher. Schon mal ein Pluspunkt.

Am Design des Docks hätte Apple allerdings noch etwas feilen sollen. Die 3D-Perspektive, die man auch von OS X kennt, ist verschwunden – die Jungs aus Cupertino sollen mir aber nicht erzählen, die 3D-Variante wäre nicht zeitgemäß. Die hätte immer noch gepasst. Allerdings ist die neue 2D-Dockfläche etwas lieblos und nicht einmal transparent, sodass das Hintergrundbild direkt abgeschnitten wird. Offenbar gehört Transparenz weder in Cupertino noch in Redmond zu den Vorlieben der Programmierer. Was in Windows 7 noch schon durchsichtig wirkte ist im Desktop von Windows 8 verschwunden: Die Taskleiste/Superbar oder wie auch immer man sie nennen will, ist nun eine unifarbene Fläche auf der Schnellstartapps abgelegt sind – genau wie bei iOS 7

Die von Android bekannten Live Wallpaper nennt Apple „dynamische Hintergrundbilder“. Es werden 7 Bilder mitgeliefert, die allerdings alle nur das gleiche Motiv (bläschenartige Kreise) in 7 verschiedenen Farben aufweisen. Und was die Dynamik angeht, kriechen die Bläschen eher im Schneckentempo daher, denn wirklich Bewegung zu vermitteln. Ob der App Store in Zukunft alternative Dynamikbilder vorrätig hat? Vermutlich eher nicht.

Trotz meiner kleinen Nörgeleien ist iOS 7 ein rundum schönes Betriebssystem geworden. Wie von Apple gewohnt läuft alles rund und flüssig – hier darf sich Google gerne eine Scheibe abschneiden, denn auch auf plain Android-Geräten wie dem Nexus 4 oder dem Nexus 7 habe ich immer wieder Lags und Ruckler und „Cloud Agent wurde angehalten“-Meldungen verzeichnet.

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