Längst vorbei sind die Zeiten, in denen man einem Fremden über die Schulter schielte, um zu sehen, mit welchem Smartphone er da hantierte. Inzwischen gibts das Gefühl nicht mehr „Boah, der hat dies und das, das hätte ich auch gerne oder habe ich auch.“
Dafür sind Smartphones im Alltag schon zu gewöhnlich geworden. Interessiert niemanden mehr, ob das „Ah, guck an ein iPhone“ oder „Na hör mal, ein Galaxy S Sowieso“ ist.
Ganz anders beim neuen Trend. Niemand spricht mich an, was für ein Telefon ich in der Hand aber, aber jeder fragt sowohl nach dem UP!-Activity-Tracker an meinem rechten Handgelenk als auch nach der Pebble Smartwatch an meinem linken Handgelenk.
Und die Gleichgesinnten sind direkt unter uns. Neulich zeigte ich einem Bekannten den Funktionsumfang der Pebble, da klopfte es hinter uns an der Scheibe und ein Arbeitskollege meines Bekannten hielt sein Handgelenk hoch: Er grinste breit, denn er trug ebenfalls eine Pebble.
Heute an der Kasse der Tankstelle sprach mich der Kassierer an: „Sie tragen eine Pebble?“
Als ich mit einem Ja bestätigte, seufzte er. Er hat das Pebble Kickstarter Projekt unterstützt und seine Pebble hängt im deutschen Zoll fest, weil sie kein gültiges CE-Zeichen trägt. Die Vorabversionen, die an die Kickstarter-Unterstützer geliefert wurden, hatten die Kennzeichnung noch nicht.
Armer Mann. Die Kohle dafür sieht er nie wieder.
Aber die Begegnungen zeigen mir, dass das Interesse an Wearables stark in der Bevölkerung ist. Und auch wenn Samsung vorschnell sein eigenes Ding abzieht, stehen die Zeichen für Android Wear sehr gut, denn die Möglichkeiten, die sich über verbale Kommandos ergeben, bieten eine ganz andere Vielfalt, als ein Smartphone bisher abdecken konnte.
Die Spracherkennung an sich funktioniert dabei hervorragend, das merke ich, wenn ich mit Siri oder Google Now arbeite oder SMS, What’s App oder längere E-Mails diktiere, statt sie auf der kleinen Smartphone-Tastatur zu tippen.
Nun, seien wir mal gespannt auf die Google Watch von LG und die Smartwatch von Motorola – und sicherlich hat Apple für den Herbst auch noch etwas in der Trickkiste, denn die Gerüchte über eine iWatch verdichten sich langsam.