Meine Gadgeterie hat bei aller geekischen Liebe auch gewisse Nachteile. Man weiß nicht immer, unter welcher Rufnummer ich erreichbar bin. Was auf allen Geräten funktioniert ist natürlich E-Mail, die kommen immer an.
Aber der Trend geht ja weg zu E-Mails zu den neuen social media Messengern wie What’s App und Co. Warum eigentlich? Weil sich über die entsprechende Applikation schneller kommunizieren lässt. Aus der App heraus ein Foto geschossen, ein Video gedreht, eine Audioaufnahme gestartet und auf Senden gedrückt, an einen Empfänger oder mehrere innerhalb einer Gruppe, den Nachrichtenverlauf untereinander weg innerhalb eines eigenen Chat/Threadfadens. Da verliert E-Mail einfach gegenüber dieser schnellen Kommunikation.
Die meisten meiner Freunde und Bekannten nutzen What’s App als bevorzugten Dienst, nur sehr wenige haben Threema im Einsatz, einige aber den Facebook Messenger.
What’s App hat für mich den Nachteil, dass es an eine Mobilfunknummer gebunden ist. Legt man im gleichen Handy eine neue SIM-Karte ein, dann gilt ein neues What’s App. Nutzt man mehrere Telefone mit What’s App, so ist jedes Telefon eine neue Adresse im WA-Universum.
„Hast du meine Nachricht gelesen?“
„Äh, an welche Nummer hast du die geschickt?“
„Nummer? Weiß nicht, da hast du als Profilbild das wo du so doof guckst.“
„Ach so, das war Handy Nummer drei.“
Meine HFCs (High Frequency Contacts – ich lass mir diesen Neologismus mal gleich patentieren) habe ich in Gruppen zusammengefasst und ich selbst bin in jeder dieser Gruppen dreimal vertreten, mit jeder Mobilfunknummer einmal, damit mir keine Nachricht entgeht. Das ist aus meiner Sicht nervig und in euren Augen natürlich völlig meschigge. Aber so hat jeder seine Vorlieben, der eine 30 Paar Schuhe im Schrank, der andere 40 Autos in der Garage und ich 10 mobile Computer im Dock.
Aus gleichem Haus wie What’s App kommt der Facebook Messenger. Das ist so natürlich nicht korrekt, den WA wird immer noch von den Leuten programmiert, die es ins Leben riefen und der FM wird von den FB-Leuten programmiert. Nur der Eigentümer beider Messenger ist identisch: Mark Zuckerberg.
Facebook Messenger bietet inzwischen die gleiche Funktionalität wie WA. Gespräche sind nach Chats geordnet, man kann Gruppen gründen, um mehrere Leute gleichzeitig zu erreichen, Videos senden, Dateien weiterleiten, Fotos schießen und Sprachnachrichten aufnehmen.
Der Vorteil für Nutzer mehrerer Geräte wie mich ist hier: Das Messenger ist ans Facebook-Konto gebunden, nicht an eine Telefonnummer. Egal auf welchem Smartphone oder Tablet man den FB-Messenger installiert hat, die Nachricht kommt immer an – und das sogar auf der FB-Seite im Web oder bei Betriebssystemen, die eng mit Social Media verknüpft sind, auch als Desktopbenachrichtigung (wie bei OS X).
Leider ist bisher nur einer meiner Freunde auf den FB-Zug aufgesprungen, die anderen sind weiter fleißig bei What’s App dabei.
WA für Android, Blackberry und Windows Phone hat jetzt einen neuen Dienst ins Leben gerufen, der sich What’s App Web nennt. Man kann im Browser web.whatsapp.com aufrufen, muss die aktuelle Version von WA auf seinem Smartphone haben und dann den QR-Code im Browser aus der App heraus scannen. Damit ist das Smartphone für die Nutzung im Web freigegeben.
Im Browser lässt sich WA-Text natürlich schneller tippen. Und arbeitet man am Rechner, hat WA Web in einem Browser-Tab geöffnet, bekommt man eingehende Nachrichten direkt in den Browser und kann von dort aus antworten, ohne das Smartphone in die Hand zu nehmen.
Der Schwachpunkt: Das Handy muss mit dem Internet verbunden sein, sonst gehen keine Nachrichten rein oder raus. Es hilft nicht, wenn der PC mit dem Internet verbunden ist.
Also, welchen Messenger nutzt ihr? Oder seid ihr noch mit SMS unterwegs oder klebt Briefmarken auf eure Nachrichten? Jemand mit einem Taubenschlag dabei?