Warum es das Pixel werden wird

Gestern, während des Google Events, aktualisierte ich meine iPhone Kontakte mit Google. Eine Maßnahme zum baldigen Verkauf meines iPhone 7 Plus.

Während es da draußen immer noch Leute gibt, die nicht glauben oder nicht wahrhaben wollen, dass ich den Schritt vollziehe, die dagegen glauben, mich zu kennen oder mein Handeln vorhersehen zu können, die der Auffassung bin, ich hänge an Apple, ist mein Entschluss längst gefasst:

Kein iPhone im Modelljahr 2017/18 und vermutlich auch nicht in den Jahren 2018/19 (hier wird es nur eine Modellpflege vom iPhone X seitens Apple geben) und wahrscheinlich auch nicht in 2019/20 (solange das Kerbendesign beibehalten wird und sich iOS nicht maßgeblich wandelt, tue ich mir das nicht an).

Für einen Wechsel (es ist ja kein tatsächlicher Wechsel, ich betreibe nebenher zwei Android-Phones, hier geht es nur darum, auch mein privat gekauftes Dienstgerät zu ersetzen) kamen drei Geräte in Frage:

  • Essential Phone
  • Google Pixel
  • LG V30

Das Essential Phone fiel recht schnell aus dem Rennen. Zwar besitzt es statt der iPhone-Kerbe nur einen „Nippel“, der bei Fullscreen-Anwendungen nicht auffällt, da zu beiden Seiten das Display einfach schwarz aufgefüllt wird, aber die ersten Tests sprechen hier von einem eher unausgereiften Erstling. Gewollt, aber noch nicht gekonnt mit viel Luft nach oben. Oder wie Marques Brownlee sagte: Maybe next year.

Das LG V30 ist seit seiner Vorstellung bereits ein heißer Kandidat gewesen, aber da es auch erst im November in Deutschland verfügbar ist, wollte ich noch die gestrige Google-Präsentation abwarten.

Die Bedingungen für ein neues Smartphone sind rasch abgegrenzt: Zuverlässig in Sachen Performance und Akku sowie herausragende Kamera und designtechnisch ansprechend.

Das bietet das V30. Nun kam die Vorstellung des Pixel 2 XL. Mit  dem Pixel von HTC habe ich bereits ein halbes Jahr hervorragende Erfahrung gesammelt. Top Performance, top Fotos. Nur war es mir zu klein. Und designtechnisch zu sehr ans iPhone 6/7 angelehnt.

Während das Pixel 2 im Design so gut wie keine Fortschritte gemacht hat (HTC ist weiterhin der Hersteller) hat die größere Version hier zumindest einen Sprung gemacht. Zwar sieht es nicht ganz so elegant wie das LG G6 und gar nicht so toll wie das V30 aus, aber zumindest im oberen und unteren Bereich hat man sich von den dicken Balken verabschiedet und das Pixel 2 XL einigermaßen an das LG G6 angepasst. Auch beim Pixel 2 XL ist LG der Hersteller.

Dennoch ist das Pixel 2 XL kein G6-Klon. Nur eine Kamera statt einer Dual-Cam, die dann von DXoMARK auch gleich zur besten Smartphone-Kamera ever gekürt wurde (98 Punkte in Summe, jedoch in der alleinigen Bewertung Foto schlechter als das Galaxy Note 8).

Google hat zumindest gelernt, dass ein Schutz vor Staub und Spritzwasser oder kurzem Untertauchen einem solchen Gerät gut tut und wenigstens eine IP67 Zertifizierung durchgeboxt.

Wir haben beim Pixel 2 XL also: Eine sehr gute Performance, eine herausragende Kamera, ein noch in Ordnung gehendes Design und im Unterschied zum V30 ein nacktes Android (das Performance-Einbußen über einen längeren Nutzungszeitraum vorbeugt) sowie regelmäßige Updates, was Sicherheitspatches und das Betriebssystem anbelangt.

Hinzu kommt, dass Google für die neuen Pixels die Updates für beide Kategorien auf 3 Jahre ausdehnt, statt wie bisher auf zwei. Weiters können alle über einen Zeitraum von 3 Jahren mit dem Pixel geschossene Fotos und Videos in Originalgröße kostenlos in G-Drive gespeichert werden, ohne das Frei- oder Bezahlkontingent zu belasten.

Auch wenn der Google Assistant mittlerweile auf einigen Androiden mehr Einzug erhalten hat, werden auch hier sicherlich die Pixel Phones zuerst mit Neuerungen bedacht. Google hat sein Statement „A.I. first“ auch in der gestrigen Keynote noch einmal betont, auch wenn ich persönlich glaube, dass es noch ein paar Jährchen dauern wird, ehe wir wirklich von künstlicher Intelligenz reden können, denn so gut auch Such- und Interaktionsalgorithmen sein mögen, Intelligenz umfasst nicht nur Reaktion auf Aktionen, nicht nur vorausschauende Planung, sondern auch Bewusstsein und sich selbst bewusst sein.

Auch wenn hier sämtliche HAL-9000- und Skynet-Alarmglocken schrillen, am Ende werden wir uns irgendwann sicherlich die Frage nach den elektrischen Schafen stellen und ob das die (An)droiden sind, die wir suchen.

Das Pixel 2 XL macht also das Rennen. Gekauft.

pixel_2_xl

Pressebild.

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