Flexible OLED-Displays: Wettrennen hat bereits begonnen

Südkorea an vorderster Front. LG und Samsung in einem Wettrennen, als wollten sie die ersten Menschen auf dem Mars sein.

Noch dieses Jahr werden wir Zeugen von The Next Big Thing in der Computertechnologie, wenn gleich zwei Consumer-Produkte mit Technologien vorgestellt werden, über die man schon lange spricht und über die man schon lange spekuliert: Flexible Displays.

Zunächst hilft uns hier einmal die Biologie, denn biegsame „Bildschirme“ treffen wir nicht im Bereich von Flüssigkeitskristallanzeigen an, sondern hier wird sich organischer Leuchtdioden bedient, sogeannten OLEDs.

Was man mit einem gebogenen Display alles anstellen kann, da sind der Fantasie kaum Grenzen gesetzt. Allerdings werden die Designstudientechniker der führenden Elektronikkonzerne noch tief in ihre Trickkiste greifen und experimentieren müssen, ehe sie etwas wirklich Brauchbares aus dem Hut zaubern, das nicht nur auf dem Markt erscheint, weil sie es können, sondern weil es sinnvoll ist und Spaß macht.

Samsung geht hier den Weg ein Display in Längsrichtung zu biegen, nennt das Ganze Galaxy Round und spiegelt genau das wider, was die Koreaner bereits vor einiger Zeit in einer Designstudie veröffentlichten: Durch den gebogenen Displayrand können Kurzfinformationen über eingehende Anrufe, Uhrzeit, Wetter, E-Mails etc. direkt auf den Rand projiziert werden, ohne dass für den Abruf gleich das ganze Display beleuchtet bzw. aktiviert werden muss. Sinnvoll, wenn man das Gerät in einer Tasche stecken hat und einem Smartcover gleich nur eine Lasche für eine Kurzinformation anheben muss.

Angeblich funktioniert die partielle Aktivierung nur bei OLED-Schirmen, doch in einem Video zum Quickwindow Case des LG G2 wird demonstriert, dass auch hier nur ein kleiner Bildschirmbereich aktiviert wird,  wenn man die Informationen über das Quickwindow abrufen will – und dabei handelt es sich um ein IPS Display, also ein LCD, kein OLED.

Das Galaxy Round soll 5,7″ groß sein, mit Full HD auflösen, mit einem Snapdragon 800 und 2,3 GHz hexen und wird vermutlich im Preissegment des Galaxy Note 3 liegen (600 Euro und aufwärts).

Ist euch der Preis wert, nur um den Nippel durch die Lasche zu ziehen und ganz hip zu sein?

Weiß nicht. Liegt aber nicht daran, dass ich mit Samsung momentan auf Kriegsfuß stehe, sondern daran, dass ich noch nicht den großen Nutzen-Aha-Effekt sehen.

Ebensowenig wie bei der Strategie von LG.

Die biegen das Display in der Breite und wollen ein Smartphone in Form einer Banane auf den Markt bringen. Den praktischen Nutzen sehe ich hier noch weniger als beim Galaxy Round. Sicherlich ein tolles Design, aber es fängt damit an, wie man so eine Banane ordentlich irgendwo in einer Jackentasche verstauen will.

Falt- und Klappbar: Das sind die Argumente!

Und am besten noch transparent.

Aber bis dahin fließt sicherlich noch eine Menge Experimentierflüssigkeit über die Synapsen der Entwickler. Daher warten wir erstmal ab, zu welchen Ideen die anderen Elektronikkonzerne inspiriert werden, sobald das Round und das LG-Pendant auf den Markt kommen.

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