Manchmal passieren ähnliche Dinge gleichzeitig. Im selben Jahr erscheinen zwei Filme, in denen Terroristen das Weiße Haus einnehmen. Im selben Jahr zwei Filme, die von einer Mars-Expedition handeln.
Und manchmal erscheinen im selben Jahr auch Spiele, die sich einander stark ähneln. Ob da jemand von dem anderen abgekupfert weiß man nicht so genau. Das behauptet man ja erst gerne, wenn ein Spiel wesentlich später als „Klon“ erscheint, als das ursprüngliche Spiel.
Ja, da können die Programmierer von Paladins und Law Breakers noch so wutrot anlaufen und hochnotpeinlich auf dem Boden aufstampfen, eure Spiele sind nichts weiter als Overwatch-Klone – wobei ich Law Breakers ja eigentlich besser, erwachsener und grafisch schöner als Overwatch finde … aber es geht nicht um Overwatch.
Endzeit. Survival. Ein Hauch von Rollenspiel. Jäger und Sammler gepaart mit längst vergessener, in unseren Augen aber futuristischer Technologie.
Wo bekommen wir das? Korrekt: Bei Horizon Zero Dawn.
Doch das Spiel ist nicht das erste in diesem Setting. Letztes Jahr gab es schon ReCore aus dem Hause Microsoft. Wenn auch grafisch nicht so ein Bombast wie Horizon und die Spieltiefe ließ auch zu wünschen übrig. Will nur sagen: Horizon war nicht das erste seiner Art – und spielerisch erinnert sowieso alles an die Abenteuer Lara Crofts, nur mit anderer Grafik und anderem Storyhintergrund.
Hatte man nicht beim Reboot von Lara gerade diese Lager eingeführt, die man später per Schnellreise wieder aufsuchen kann? Ja, gibts in Horizon auch. Die Heldin hat rote Haare, statt braune. Makes the difference.
Doch dann hörte ich von der deutschen Spieleschmiede Pirnha Bytes, die sich auch an einem neuen Spiel versuchen. ELEX, so der Titel. Das Setting: Erinnert sehr stark an Horizon Zero Dawn. Endzeit. Jäger und Sammler gepaart mit Magie und Technologie, die aus heutiger Sicht noch futuristisch ist – also ein Science Fantasy Adventure Rollenspiel.
Noch eins. Bis gerade eben war es noch auf meiner Wunschliste, doch dann sah ich bei Gamestar den Spielstart im Livestream.
Der Vorspann ist billig. Ein Intro mit gezeichneten Bildern und einem Voice Over. Gut, kann man machen. Doch dann die erste Zwischensequenz. Irgendwo war ich grafisch jetzt bei HALO 3 angelangt.
Und dann ging es ins Spiel hinein: Mal ein paar Wiesen- und Lichteffekte außen vor gelassen, wirkt texturtechnisch alles sehr, sehr altbacken. Die Bewegungen der Spielfigur sind ruckelig, holperig. Keine Eleganz, wie man sie von Nathan Drakes letztem Spektakel oder auch von Lara oder Aloy kennt.
Das ganze Spielambiente wirkt auf mich wie ein Spiel, das auf der Höhe von Tomb Raider Legend angesiedelt ist, wobei mich bei Lara damals die eleganten Bewegungen beeindruckt haben, ebenso wie die Lichteffekte.
Sorry, liebe Piranhas, aber euer Spiel hab ich wieder vom Wunschzettel gestrichen. Da bleibe ich lieber bei Horizon und lege mir noch das demnächst erscheinende Add-on zu.